Fraport mit Rekordergebnis – und Hoffnung auf 65 Millionen Fluggäste in Frankfurt
Der Flughafenbetreiber Fraport hat das Geschäftsjahr 2023 mit neuen Höchstwerten bei Umsatz und operativem Ergebnis (Ebitda) abgeschlossen. Treiber war die anhaltende Erholung der Passagierzahlen – insbesondere an den internationalen Flughafenstandorten. Getragen von dieser Entwicklung stieg das Konzern-Ergebnis auf 430,5 Millionen Euro.
«Die dynamische Verkehrsentwicklung prägte auch 2023 das Marktumfeld. Davon profitierte Fraport insbesondere durch unsere breite internationale Aufstellung», sagt Fraport-Chef Stefan Schulte. «Auf dem griechischen und türkischen Markt erzielten unsere Airports neue Passagierrekorde. Unter den größten deutschen Flughäfen erholte sich Frankfurt weiter am stärksten. Mit einem Aufkommen von 84 Prozent zum Vorkrisenniveau lagen allerdings auch wir in Frankfurt weit hinter anderen europäischen Wettbewerbern.» Schulte sieht die Gründe hierfür in den hohen Standortkosten. Der Anteil an regulativ bedingten Abgaben und Gebühren habe sich seit 2019 verdoppelt.
«Mit drei strategischen Schwerpunkten und unserer breit diversifizierten internationalen Aufstellung wollen wir bis 2030 weitere finanzielle Bestmarken erreichen», so Schulte. «Dazu zählt ein Ebitad von 2 Milliarden Euro und ein Free Cash Flow von 1 Milliarde Euro.»
Das wachsende Fluggastaufkommen steigerte den Gesamtjahresumsatz um 25,2 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 4,00 Milliarden Euro (2022: 3,19 Milliarden Euro). Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften stehen (IFRIC 12), wuchs der Umsatz um 21,7 Prozent auf 3,49 Milliarden Euro. Das Konzern-Ebitda kletterte ebenfalls auf einen neuen Rekordwert mit 1,20 Milliarden Euro, was einem Plus von 16,9 Prozent entspricht (2022: 1,03 Milliarden Euro). Das Konzern-Ergebnis vervielfachte sich auf 430,5 Millionen Euro (2022: 166,6 Millionen Euro).
Die Steigerung des operativen Ergebnisses verbesserte das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Ebitda auf 6,4 (2022: 6,9). Aufgrund der weiter hohen Verschuldung des Konzerns und der anhaltenden Investitionen in Kapazitätserweiterungen ist keine Dividendenzahlung für das abgelaufene Geschäftsjahr geplant.
Die Fluggastzahlen nahmen mehrheitlich 2023 konzernweit zu. Zusätzlich zum weiter sehr hohen Aufkommen an Privatreisenden stieg auch das Interesse an Geschäftsreisen auf Jahressicht in Frankfurt sukzessive an. Am Heimatdrehkreuz begrüßte Fraport insgesamt 59,4 Millionen Fluggäste. Das entsprach einem Plus von 21,3 Prozent zu 2022 (gegenüber 2019 – Minus 15,9 Prozent). Die internationalen Beteiligungsflughäfen entwickelten sich vielfach noch besser.
Herausstachen die griechischen Airports, die mit einem Wachstum von 11,8 Prozent gegenüber 2019 deutlich das Vorkrisenniveau überschritten haben. Auch der Flughafen im türkischen Antalya erreichte einen neuen Bestwert und legte auf 35,7 Millionen Passagiere zu.
Das Cargo-Aufkommen sank im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,9 Prozent auf rund 1,9 Millionen Tonnen. Hintergrund waren allgemeine Marktfaktoren wie die Einschränkungen im europäischen Luftraum und eine schwache wirtschaftliche Entwicklung infolge der weltweiten geopolitischen Lage.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Flughafenbetreiber in Frankfurt ein Passagieraufkommen von etwa 61 bis 65 Millionen Passagiere. Das Konzern-Ebitda wird zwischen etwa 1260 und rund 1360 Millionen Euro prognostiziert. Beim Konzern-Ergebnis liegt die erwartete Spanne bei etwa 435 bis rund 530 Millionen Euro. Mit Blick auf die weiterhin hohe Verschuldung und den negativ prognostizierten Free Cash Flow erwartet der Vorstand auch für das Geschäftsjahr 2024 keine Dividendenzahlung.