Letzte Aktualisierung: um 20:10 Uhr

Hynaero Fregate-F100

Französische Firma entwickelt hochmodernes Löschflugzeug

Die heute eingesetzten Löschflugzeuge haben Nachteile und sind technologisch nicht auf dem neuesten Stand. Das will das junge französische Unternehmen Hynaero mit der Fregate-F100 ändern.

Die Europäische Union ist alarmiert. Die Waldbrandsaison 2023 war erneut deutlich intensiver als der langjährige Durchschnitt – das zeigen die provisorischen Daten. Bereits im Jahr zuvor hatte es mit 12.642 so viele Feuer wie nur einmal zuvor gegeben. Sie erfassten eine Fläche von 13.000 Quadratkilometer – das ist in etwa die Größe von Montenegro.

«Seit 2006 ist ein allgemeiner Trend zur Zunahme der Zahl der Brände und der verbrannten Flächen festzustellen», fasst die EU zusammen. Die Brände zerstören nicht nur Infrastruktur und Landschaft. Sie tragen auch zum Klimaproblem bei. Sie verursachen geschätzt jährlich Schäden von mehr als 2,5 Milliarden Euro. Und im schlimmsten Fall kosten sie Menschenleben.

Aktuell nur ältere Modelle im Einsatz

Was in Europa geschieht, passiert auch in anderen Regionen der Welt. Das führt dazu, dass der Bedarf an Feuerlöschflugzeugen stetig steigt. Aktuell wird bei der Brandbekämpfung am häufigsten auf die Canadair CL-415 gesetzt. Die Produktion des Modells wurde 2015 eingestellt. Die kanadische Besitzerin Viking Air brachte seither die verbesserte Version Viking Air CL-515 auf den Markt.

Russlands Flugzeugbauindustrie hat mit der Beriev Be-200 ein Konkurrenzprodukt im Angebot, das künftig in Serie gebaut werden soll. Daneben gibt es viele kleinere Modelle, wie die Air Tractor AT-802F Fire Boss, welche Cargolux beim Aufbau ihrer Brandbekämpfungstochter verwendet. Und es gibt viele Flugzeuge, die gegen Ende ihrer Lebensdauer zu Wasserbombern umgebaut werden.

Bis zu zehn Tonnen Flüssigkeit

Von Grund auf neu entwickelte Modelle fehlen jedoch. Das will Hynaero ändern. Das junge französische Unternehmen entwickelt mit der Fregate-F100 ein neues amphibisches Löschflugzeug. Der zweimotorige Schulterdecker wird eine Kapazität von 10.000 Liter (zehn Tonnen) Löschflüssigkeit aufweisen. Das sind rund 50 Prozent mehr als bei der CL515.

Zudem planen die Ingenieure eine vollständig elektronische Flugzeugsteuerung, im Jargon Fly-by-Wire genannt. Im Cockpit soll ein Head-up-Display die Pilotinnen und Piloten unterstützen.

Erstflug im Jahr 2030

Nur die Möglichkeit, Wasser aus Gewässern aufladen zu können, erlaube eine effektive Brandbekämpfung, argumentiert Hynaero. Flugzeuge, die am Boden aufgetankt werden müssen, ermöglichten keine ausreichen schnellen Rotationen. Auch eine geringere Kapazität sei ein Nachteil, so das Unternehmen aus Bordeaux.

Der Erstflug der Hynaero Fregate-F100 ist für 2030 vorgesehen. Allerdings muss Hynaero dazu erst noch weitere Investoren finden, um die Entwicklung und Produktion finanzieren zu können.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Fotos der Hynaero Fregate F-100. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.