Reaktion auf Wettbewerbsverzerrung
Frankreich setzt Luftverkehrsabkommen mit China aus
Wegen der russischen Luftraumsperrung haben europäische Fluggesellschaften auf Flügen nach China einen Wettbewerbsnachteil gegenüber chinesischen Rivalen. Frankreich korrigiert das jetzt.
Als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine sperrten die meisten westlichen Länder ihren Luftraum für russische Flugzeuge. In der Folge verbot Russland westlichen Fluggesellschaften ebenfalls, seinen Luftraum zu benutzen. Europäische Airlines müssen deshalb etwa auf dem Weg nach China lange Umwege fliegen.
Einfacher haben es chinesische Anbieter. Für sie bleibt der russische Luftraum offen – und das ist ein Vorteil im Markt für Flüge zwischen Europa und China. Der Airline-Verband Iata forderte deshalb bereits Verhandlungen mit Russland über eine Wiederöffnung des Luftraums. Ein Ansinnen, das aktuell keine Chance hat. Cleverer gingen zwei Senatoren in den USA vor. Sie fordern von der Regierung, Airlines zu bestrafen, die den russischen Luftraum benutzen.
Abkommen mit Aussetzungsklausel
Frankreich geht jetzt einen anderen Weg. Die Regierung in Paris hat das bilaterale Luftverkehrsabkommen mit China ausgesetzt. Air France sei seit der russischen Luftraumsperre gegenüber ihren chinesischen Rivalen im Nachteil, so die Begründung.
Das 2017 unterzeichnete Abkommen enthält eine Aussetzungsklausel für den Fall, dass der russische Luftraum gesperrt wird. Es erlaubte chinesischen und französischen Airlines, die gleiche Zahl von Zielen in Frankreich beziehungsweise China anzusteuern.