Fort Lauderdale sucht Vogelscheuche
Immer wieder kommt es am Flughafen in Florida zu gefährlichem Vogelschlag. Ein Biologe soll nun Abhilfe schaffen.
Kanadareiher im Flug: Schön anzusehen, für Jets aber gefährlich.
Kanadareiher im Flug: Schön anzusehen, für Jets aber gefährlich.
Es sind Geier, Möwen, Kanadareiher, Kuhreier oder auch simple Tauben – und sie machen den Piloten am Fort Lauderdale International Airport das Leben schwer. Gleich 64 Mal ist es 2011 passiert, dass Vögel beim An- oder Abflug in Flugzeuge knallten. Und im laufenden Jahr kam es bereits 17 Mal zu solchen Zusammenstößen. Spätestens seit der wundersamen Notwasserung im Hudson weiß man, was das auslösen kann: Vogelschlag gefährdet Flugzeuge und Menschenleben. So könne es nicht weiter gehen, findet deshalb die amerikanische Luftfahrtaufsicht Federal Aviation Administration und weist den Flughafen in Florida an, etwas gegen die Vögel zu unternehmen, wie die Zeitung South Florida Sun Sentinel berichtet.
Bislang vertrieben Mitarbeitende des Airports von Fort Lauderdale die Vögel mit täglichen Runden über das Gelände. Auf diesen schießen sie dann mit Leuchtmunition. Das vertreibt die gefiederten Bewohner. Aber nur temporär – sie kommen auch immer wieder zurück. An nahegelegenen Bachläufen brachten die Flughafentechniker Netze an, dass die Vögle nicht darin waten können. Und sie banden Silberstreifen an Stecken, die im Wind baumeln und die Tiere abschrecken. Aber auch das mit mäßigem Erfolg, wie die Zahlen der Vogelschläge zeigen. Im Jahr 2010 kollidierte beispielsweise ein Flieger von US Airways mit einem Geier. Der Motor fiel daraufhin aus. Die Maschine konnte aber noch landen.
Es wird teuer
Doch das Risiko wurde für den Flughafen nun zu groß. Er sucht nun einen Biologen, welcher sich Vollzeit um die Abschreckung der Vögel kümmert. Das wird teuer. 76’252 Dollar wird die lebende Vogelscheuche verdienen, weitere rund 40’000 Dollar sind für Gerätschaften und weiteres Material reserviert, welches der Biologe einsetzen wird. Die Ausgaben stören Flughafenchef Mike Nonnemacher nicht. «Wir könnten Hunderttausende Dollar sparen – und eventuell Menschenleben retten», sagte er dem Sun Sentinel.