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Lieferkettenprobleme

Flydubai muss Wachstumspläne trimmen – und ist sauer auf Boeing

Die Airline aus Dubai kann nicht wie geplant wachsen. Flydubai macht dafür die Lieferprobleme von Boeing verantwortlich. Mit deutlichen Worten.

In diesem Jahr ist Flydubai 15 Jahre alt geworden. Das Jubiläum feiert die Airline aus Dubai mit einem speziellen Design auf einer Boeing 737 Max 8. Sie setzt seit ihrem Start 2009 auf eine reine Boeing-Flotte. Aktuell besteht der Flugzeugpark aus 88 Boeing 737-800, Max 8 und Max 9.

Die Zeichen stehen auf Wachstum: Flydubai hat bei Boeing über 125 Boeing 737 Max bestellt, die im Laufe des nächsten Jahrzehnts ausgeliefert werden sollen. Allein in diesem Jahr wollte die Fluggesellschaft 14 Exemplare übernehmen. Doch daraus wird nun nichts. Boeing hat ihr mitgeteilt, dass sie in diesem Jahr keine weiteren 737 Max erhalten wird. Der Grund: Lieferengpässe.

Expansionspläne fraglich

Flydubai reagiert ungehalten auf die Neuigkeiten, auch weil sie beklagt, dass die Amerikaner schon in den vergangenen Jahren immer weniger Flugzeuge geliefert hätten als ursprünglich vereinbart. Da in diesem Jahr gar kein neues Flugzeug übergeben wird, sieht sich Flydubai gezwungen, die Expansionspläne zu überprüfen und möglicherweise auszusetzen, wie sie am Montag (22. Juli) mitteilte.

Das könnte zur Folge haben, dass entweder geplante Strecken nicht aufgenommen oder Frequenzen reduziert werden müssen, erklärt sie. Eigentlich wollte Flydubai in diesem Jahr sechs neue Routen einführen, unter anderem die zwischen Dubai und Basel/Mulhouse. «Die reduzierte Kapazität wird sich letztendlich auf unsere Kundinnen und Kunden sowie auf unsere prognostizierte finanzielle Leistung auswirken», so Chef Ghaith Al Ghaith in der Mitteilung.

Flydubai ergreift Maßnahem

Al Ghaith fordert Boeing auf, sofort zu handeln und Maßnahmen zur Stabilisierung der Produktions- und Lieferprozesse zu ergreifen, um weitere Verzögerungen zu vermeiden und gleichzeitig die höchsten Standards einzuhalten. Er freue sich auf eine rasche Lösung des Problems, so der Airline-Chef.

Währenddessen unternimmt Flydubai eigene Maßnahmen, um die fehlenden Kapazitäten auszugleichen. Die Airline will sich Flugzeuge und Crews im Wet-Lease beschaffen und hat Leasingverträge für einige Flugzeuge verlängert. Gleichzeitig investiert sie in ein Nachrüstprogramm für ihre Boeing 737-800, die eigentlich nach und nach die Flotte verlassen sollten.