Letzte Aktualisierung: um 21:02 Uhr

Suche nach frischem Geld

Flybe versucht erneut, einen Kollaps abzuwenden

Trotz neuer Aktionäre steigen die Verluste bei der britischen Regionalairline weiter. Deshalb braucht Flybe erneut eine Geldspritze. Sonst droht das Grounding.

Im November vor einem Jahr zog man bei Flybe die Reißleine. Das schwache Pfund, hohe Treibstoffkosten und eine stärkere Konkurrenz brachten die britische Regionalairline finanziell in Schieflage. Sie begann deshalb, einen kapitalkräftigen neuen Eigentümer zu suchen.

Sie fand ihn. Ein Konsortium aus der amerikanischen Finanzfirma Cyrus Capital (40 Prozent), dem auch in der Luftfahrt aktiven britischen Mischkonzern Stobart Group (30 Prozent) und Virgin Atlantic (30 Prozent) übernahm Flybe. Bevor es so weit war, tobte allerdings ein Streit zwischen Aktionärsgruppen, was die Fluglinie weiter schwächte.

Größte Regionalfluggesellschaft Europas

Die neuen Besitzer investierten rund 100 Millionen Pfund oder umgerechnet 117 Millionen Euro in die Fluggesellschaft, die 2020 den Namen Virgin Connect annehmen soll. Doch offenbar reichte das Geld nicht. Wie der britische Nachrichtensender Sky News berichtet, stiegen die Verluste bei Flybe in den letzten Monaten weiter an. Deshalb suche die Regionalairline hektisch weitere Mittel, um einen Kollaps abzuwenden.

Die Regierung sei über die Lage informiert worden, heißt es im Bericht weiter. Dabei wird offenbar auch geprüft, inwieweit sich der Staat an einer Rettung beteiligen könnte. Flybe ist die größte Regionalfluggesellschaft Europas und führt über die Hälfte der Inlandsflüge im Vereinigten Königreich durch, die nicht in London starten oder landen.

Flybe fliegt in zwölf Länder

Flybe bedient aktuell mit einer aktiven Flotte von 66 Flugzeugen – Dash 8 Q400, ATR72 sowie Embraer E175 und E195 – mehr als 180 Routen in Europa und steuert 71 Flughäfen in zwölf Ländern an. Man konzentriere sich «weiterhin darauf, seinen Kunden einen hervorragenden Service und Konnektivität zu bieten, um sicherzustellen, dass sie weiterhin wie geplant reisen können. Wir kommentieren keine Gerüchte oder Spekulationen», kommentiert die Fluglinie den Bericht.