Letzte Aktualisierung: um 19:27 Uhr

Auch in Deutschland und Österreich

Fly Lili verärgert Passagiere mit Flugausfällen und Verspätungen

Ein Airbus A320 der neuen rumänischen Fluglinie kämpfte mit technischen Problemen. Das löste bei Fly Lili eine Kettenreaktion aus und führte auch bei Deutschland- und Österreich-Flügen zu Annullierungen.

Es gibt das schöne Sprichwort «Gut Ding will Weile haben». Gegründet wurde die rumänische Fluglinie 2020. Ihren Erstflug absolvierte sie aber erst im April 2023 mit Flügen zwischen Bukarest und Antalya. Mit der Weile hat es also geklappt.

Auch, was den Deutschland-Start betrifft. Ursprünglich wollte Fly Lili im Dezember 2023 in Deutschland an den Start gehen – geklappt hat es im Mai 2024. Die Rumänen verbinden München, Nürnberg, Stuttgart mit Brasov. Von Dresden, Düsseldorf, Hamburg und Leipzig fliegen sie an die bulgarische Schwarzmeerküste nach Varna und Burgas. Derzeit allerdings alles andere als zuverlässig.

29. Juni rabenschwarzer Tag

Ein rabenschwarzer Tag war der 29. Juni. Fly Lili musste mehrere Flüge ab und nach Burgas komplett streichen. Rund 300 Reisende saßen in Bulgarien fest. Um 8:00 Uhr sollte Flug FL363 von Burgas nach Düsseldorf starten. Weil der eingesetzte Airbus A320 (Kennzeichen: YR-LIB) schon verspätet landete, verzögerte sich der Abflug um mehrere Stunden, bevor er ganz gestrichen wurde.

In der Folge wurde in Düsseldorf der Rückflug nach Burgas gestrichen. Der Flughafen der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen teilt mit, dass keine lokale Ursache, wie beispielsweise ein Gewitter, für den Ausfall verantwortlich war. Der Flug sei von der Fluglinie annulliert worden. In Burgas fehlte dann der A320, um als Flug FL394 Urlauber zurück nach Wien zu fliegen. Damit saßen Reisende aus Wien und Düsseldorf in Bulgarien fest.

Rückkehr zwei Tage später

Die Kronen Zeitung berichtet, dass die Airline vereinzelte Umbuchungen durchgeführt und anderen Reisenden eine Rückfahrt von Bulgarien nach Wien mit dem Bus angeboten haben soll. Die Betroffenen wurden erst am Montag (1. Juli) mit einer Ersatzmaschine zurück nach Österreich geflogen.

Damit war das Chaos aber noch nicht vorbei. Weil die defekte YR-LIB erst am Abend des 30. Juni wieder einsatzfähig war, musste Fly Lili Ersatz beschaffen. Die geplanten Umläufe zwischen Varna und Hannover sowie Varna und Berlin wurden von Sundair und deren A320 mit der Kennung D-ASMR durchgeführt. Damit konnte die Fluglinie weiteres Chaos verhindern.

Auch zweite Maschine mit Problemen

Probleme hatte auch der zweite Airbus A320 mit der Kennung YR-LIA. Am 29. Juni hatte der Flug von Wroclaw nach Burgas fast acht Stunden Verspätung. SOlche Annullierungen und Verspätungen sind für Fly Lili umso heikler, da ihre eigene Flotte aktuell nur aus zwei Flugzeugen besteht.

Unterstützung hat Fly Lili seit dem 24. Mai in Form eines von Hifly geleasten Airbus A321 mit der Kennung CS-TRJ. Die Airline teilte auf Anfrage mit: «Unser Betrieb wurde durch den verlängerten AOG-Status und externe Faktoren wie Personalmangel an den Zielflughäfen und die fehlende Verfügbarkeit von Flugzeugen für den Betrieb unter ACMI stark beeinträchtigt».

Fly Lili gelobt Besserung

Zudem habe die Airline verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Probleme zu entschärfen. Neben operative Anpassungen will Fly Lili auch die Kommunikation mit ihren Kundinnen und Kunden verbessern. Gleichzeitig betont die Airline, dass der Flugbetrieb mittlerweile wieder rund laufe. Vielleicht braucht Fly Lili sehr viel Weile.