Swiss-Flieger nur zu 33 Prozent ausgelastet
Die anhaltenden Reiserestriktionen infolge der Pandemie haben auch im ersten Halbjahr dieses Jahres das Geschäft von Swiss schwer in Mitleidenschaft gezogen. Angesichts ausbleibender Buchungen und rund zwei Drittel weniger Passagieren als im Vorjahr lag der Betriebsertrag im ersten Halbjahr um 43,5 Prozent unter Vorjahr und belief sich auf 659,3 Millionen Franken (1. Halbjahr 2020: 1,17 Milliarden Franken). Dank einer weiterhin starken Frachtnachfrage konnte die äußerst schwache Passagiernachfrage teilweise kompensiert werden.
Das operative Ergebnis ging um 49,5 Prozent zurück: Für das erste Halbjahr 2021 verbuchte Swiss einen operativen Verlust von 398,2 Millionen Franken (1. Halbjahr 2020: Verlust von 266,4 Millionen Franken). Der im Vergleich zum Vorjahr größere Verlust ist darauf zurückzuführen, dass die ersten beiden Monate des Vorjahres von der Pandemie noch nicht beeinträchtigt waren.
«Unter nach wie vor widrigen Rahmenbedingungen haben wir uns in der ersten Jahreshälfte den Umständen entsprechend gut behaupten können», so Swiss-Finanzchef Markus Binkert. «Durch ein rigides Kosten- und Cash-Management sowie eine konsequente Netz- und Kapazitätssteuerung haben wir den operativen Verlust in Grenzen halten und im zweiten Quartal einen positiven operativen Cashflow realisieren können.»
Ab April hat Swiss mit Blick auf die Sommerreisezeit wie auch im letzten Jahr einen leichten Aufschwung verzeichnet. Im zweiten Quartal stieg der Betriebsertrag gegenüber Vorjahr um 47,6 Prozent auf 359,7 Millionen Franken (Q2 2020: 243,7 Millionen Franken). Das operative Ergebnis lag mit -197,2 Millionen Franken zwar um 8,2 Prozent unter Vorjahr (Q2 2020: -182,3 Millionen Franken), zu Buche geschlagen haben im zweiten Quartal jedoch Betriebskosten für das Hochfahren des Flugbetriebs sowie Restrukturierungskosten.
Die Passagierzahlen lagen im ersten Halbjahr weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Von Januar bis Juni beförderte Swiss (exklusive Edelweiss) insgesamt rund eine Million Fluggäste und damit 67,5 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode, die zu Beginn noch von der Corona-Pandemie verschont war. In diesem Zeitraum führte Swiss mit 13.060 Flügen 56 Prozent weniger Flüge durch als im Vorjahr.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 hat Swiss auf dem gesamten Streckennetz 38,7 Prozent weniger Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) sank um 71,2 Prozent. Die Auslastung der Flüge (SLF) betrug im Durchschnitt 33,4 Prozent. Damit waren die Flüge im Vorjahresvergleich um 37,8 Prozentpunkte schlechter ausgelastet. Die Auslastung auf Europastrecken lag weiterhin deutlich über derjenigen auf der Langstrecke. Im zweiten Quartal lagen die Passagierzahlen deutlich über den Werten des ersten Quartals. Während Swiss im schwächsten Monat Februar rund 63.000 Fluggäste befördert hat, waren es im stärksten Monat Juni rund 362.000.
Angesichts einer erhöhten Nachfrage nach Flügen in der aktuellen Sommerreisezeit fährt Swiss ihren Flugbetrieb weiter hoch. Inzwischen sind zwei Drittel der Flotte von Swiss wieder in Betrieb. Ende Juni bediente Swiss wieder über 90 Prozent der Destinationen der Vor-Corona-Zeit, dies allerdings mit weniger Frequenzen. Das Gesamtangebot liegt aber immer noch deutlich unter dem von vor der Pandemie und beträgt aktuell 50 bis 55 Prozent der Kapazität von 2019. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Swiss mit einer Kapazität von rund 40 Prozent gegenüber 2019. Entscheidend für eine weitere nennenswerte Erholung ist nach wie vor eine Öffnung der USA als wichtigstes Verkehrsgebiet für Swiss.