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Flughafen Wien gibt wieder Schub bei der Süderweiterung von Terminal 3

Der größte Flughafen Österreichs ist positiv gestimmt. Deshalb investiert er wieder. Im Sommer beginnt Wien die Erweiterung von Terminal 3.

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Beim Flughafen Wien gibt man sich zufrieden. Die Fluglinien kehren zurück und das Angebot an Destinationen steigt. 2022 nutzten 23,7 Millionen Passagiere den Airport, was einem Plus gegenüber 2021, aber immer noch einem Minus von rund 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 entspricht. Für dieses Jahr rechnet Flughafenvorstand Julian Jäger mit einem Passagieraufkommen von rund 26 bis 27 Millionen, was den Zahlen von 2018 entsprechen würde. «Die Flugpläne machen uns optimistisch, im Hochsommer schätzen wir, dass wir rund 90 Prozent des Aufkommens von 2019 abfertigen werden können».

Das Management ist entsprechend zufrieden. Denn trotz des Chaos im europäischen Luftverkehr habe man sich gut geschlagen, so Jäger am Donnerstag (19. Januar) bei einer Pressekonferenz. Laut der Luftfahrtorganisation OAG zählte Wien im vergangenen Jahr unter den Airports mit mehr als 20 Millionen Passagieren noch vor München, Zürich und Frankfurt zum drittpünktlichsten Europas.

Wien will weiterhin Ost-West-Drehkreuz bleiben

Schmerzhaft sei für den Flughafen jedoch der Ausfall seiner Flüge nach Russland, Belarus und in die Ukraine gewesen, so Jäger. Im Jahr 2019 zählte man auf diesen Verbindungen noch rund 1,5 Millionen Passagiere, während im Jahr 2022 gerade noch 66.000 Passagiere gezählt werden konnten. Trotzdem fungiere der Standort Wien weiter als Ost-West-Drehkreuz, wie Jäger erklärt, den gerade in Richtung Balkan und Südosteuropa gab es im vergangenen Jahr einen überproportionalen Passagieranstieg zu verzeichnen.

Aufbruchstimmung ist am Flughafen Wien dennoch angesagt, denn erstmals seit Jahrzehnten ist der Flughafen wieder schuldenfrei, wie Manager Jäger bestätigt. Gerade deshalb möchte man sich auch sofort an die Umsetzung des krisenbedingt ausgesetzten Projektes der Süderweiterung von Terminal 3 machen. Um den weiteren Passagieransturm bewältigen zu können, möchte er bis Mitte 2023 mit den bereits vor der Pandemie angekündigten Arbeiten zur Erhöhung der Fläche des Terminals auf rund 70.000 Quadratmeter beginnen.

Renovierung Pier Ost muss weiter warten

Dem Fluggast sollen bis zur Fertigstellung im Jahr 2027 neue Läden, Bars, Restaurants und Lounges sowie zusätzliche Bus-Gates zur Verfügung stehen. Die geplanten Investitionen werden im laufenden Jahr rund 135 Millionen Euro ausmachen, die aus dem eigenen Cash-Flow finanziert werden können. Geht es nach den Wünschen von Jäger, so wird Wien mit dem Ausbau wieder zu den «Top-Terminals in Europa».

Die Rundumerneuerung des 1988 eröffneten Pier Ost muss jedoch weiter auf seine Umsetzung warten. Die Bauarbeiten, die ebenfalls mit Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 eingestellt wurden, haben laut Flughafenmanager aktuell keine Priorität: «Wir konzentrieren uns zunächst nur auf die Süderweiterung des Terminal 3, was die Zukunft des Pier Ost betrifft, so gibt es verschiedene Varianten die noch nicht entschieden sind. Abhängig von der weiteren Passagierentwicklung am Flughafen, von den technischen Beurteilungen über den Zustand des Gebäudes gibt es alle Optionen, die entweder eine Sanierung, aber auch ein Abriss des Pier Ost sein kann».

Green Airport seit Januar 2023

Der Flughafen Wien hat bereits 2023 sein für 2030 geplantes Nachhaltigkeitsziel erreicht und führt seinen Flughafenbetrieb seit Januar 2023 CO2-neutral. Der eigene Sonnenstromproduktion wird 2023 von bisher 26 auf rund 45 Hektar verdoppelt, womit rund 40 Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden. Neben den bestehenden Flächen wird man zukünftig auch das Dach des P4 mit Photovoltaik Anlagen versehen.

Computerbilder des Projekts für die Süderweiterung sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie.