Letzte Aktualisierung: um 10:25 Uhr

Nach neuer Studie

Flughafen Salzburg will Wien-Flüge zurück haben

Kurzstreckenflüge sind in Europa heftig umstritten. Eine Studie aus Österreich zeigt, dass nach dem Aus der Strecke Salzburg - Wien die meisten Reisenden nicht wie erhofft auf die Bahn umstiegen.

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Als Austrian Airlines nach Ausbruch der Corona-Krise am Abgrund stand, rettete sie der Staat. Die österreichische Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler entwarf dafür die Luftfahrtstrategie 2040+. In der wurden auch Bedingungen für das AUA-Rettungspaket definiert. Darunter war jene, dass Inlandsflüge auf Strecken, die mit der Bahn «deutlich» unter drei Stunden zurückgelegt werden können, eingestellt werden müssen.

Der Aufschrei am Flughafen Salzburg war dementsprechend groß, als Austrian Airlines kurz darauf ihre Wien-Verbindungen ersatzlos strich. Schon damals gab es stündliche Bahnverbindungen zwischen Salzburg und Wien. Ziel war es, dass die Menschen mit dem Zug in rund zweieinhalb Stunden zum Flughafen Wien fahren und dann ihren Flug nehmen. Austrian Airlines führte dazu sogar auf ausgewählten Zugverbindungen der Österreichischen Bundesbahn ÖBB zwischen Salzburg und dem Flughafen Wien eine Flugnummer ein.

Reisende steigen anderswo um

Bereits damals wurde befürchtet, dass sich der Wunsch des Ministeriums nicht einstellen würde. Laut einer von der österreichischen Wirtschaftskammer WKO in Auftrag gegebenen Studie ist genau das passiert. Der weitaus größte Teil der Reisenden fährt heute von Salzburg mit dem Auto zum Flughafen München oder fliegt zu anderen Umsteigeflughäfen wie etwa Istanbul, Paris oder London, so die Studie.

«Ein Lenkungseffekt ist eingetreten, aber nicht im Sinne der Erfinderin», kommentiert ein Sprecher des Flughafens Salzburg. Mehr als 90 Prozent der ehemals bis zu 120.000 Passagiere pro Jahr auf der Flugstrecke Salzburg – Wien hätten die Flugverbindung genutzt, um vom Flughafen Wien weiter in die Welt zu fliegen und hätten sich Alternativen gesucht.

Wiederaufnahme der Wien-Flüge gefordert

«Nur rund 10 Prozent der Passagiere – vorwiegend Menschen direkt aus der Stadt Salzburg und Umgebung – sind auf die Schiene umgestiegen.» Deshalb fordert der Flughafen Salzburg die Wiederaufnahme von Flügen nach Wien.

Bereits im Jahr 2030 könnte auch auf den Flughafen Graz ein ähnliches Szenarium zukommen, wenn die Koralmbahn, eine neue Bahnverbindung zwischen Klagenfurt und Graz sowie weiter nach Wien,  fertig gestellt ist. Flughafenchef Wolfgang Grimus sagt dazu: «98 Prozent der Passagiere nach Wien sind Umsteigepassagiere».