Innerdeutsche Strecken fallen weg
Flughafen Rostock leidet unter dem Brexit
Bittere Nachrichten für Mecklenburg-Vorpommern. Aufgrund des Brexit stellt BMI Regional die Flüge nach Stuttgart ein. Auch die Verbindung nach München ist in Gefahr.
Crew von Flybmi: In Zukunft seltener in Rostock zu sehen.
Crew von Flybmi: In Zukunft seltener in Rostock zu sehen.
BMI Regional versetzt dem Flughafen Rostock-Laage einen herben Dämpfer. Wie die Geschäftsführerin des Flughafens, Dörthe Hausmann, gegenüber der Ostsee-Zeitung sagte, wird die Verbindung nach Stuttgart am 6. Januar 2019 eingestellt. Bereits jetzt wird die Frequenz heruntergeschraubt. Statt einer täglichen Verbindung gibt es nur noch drei Flüge pro Woche zwischen Ostsee und Baden-Württemberg.
Der Hintergrund: BMI, eine der wichtigsten Airlines am Flughafen Rostock-Laage, hat mit dem bevorstehenden Brexit zu kämpfen. Sollte der Austritt Großbritanniens aus der EU am 29. März 2019 ohne vertragliche Regelung erfolgen (No-Deal-Brexit), müssten britische Fluggesellschaften von einem Tag auf den anderen ihre innereuropäischen Strecken einstellen, weil die entsprechenden Lizenzen fehlten. In diesem Fall würde auch die für Geschäftskunden wichtige tägliche Verbindung zwischen Rostock und München wegfallen.
Unterstützung aus der Wirtschaft?
Bei diesem Szenario kann sich Geschäftsführerin Hausmann vorstellen, mit Unterstützung aus Wirtschaftskreisen einen täglichen München-Flug finanziell zu unterstützen. Vorbild dafür ist Heringsdorf auf Usedom, wo die Tourismusbranche an den Kosten für Urlaubsflüge beteiligt ist. Während Hausmann fürs laufende Jahr 2018 mit einem Rekordwert von 300.000 Passagieren rechnet, dürfte es 2019 in Rostock-Laage ruhiger werden.
Neben der wegfallenden Stuttgart-Strecke wird sich auch das Grounding der belgischen Fluggesellschaft VLM in den Zahlen niederschlagen. Diese hatte im September den Betrieb eingestellt und darum die Verbindung Antwerpen-Köln-Rostock nach nur vier Monaten wieder aufgegeben.