Austrian baut in Armenien aus
Seit der Pleite von Armavia ist das Land im Kaukasus schlecht erreichbar. Der Flughafen Jerewan sucht deshalb Ersatz - und fand ihn unter anderem in Österreich.
Airbus A320 von Austrian-Tochter Tyrolean: Mehr Flüge nach Jerewan.
Airbus A320 von Austrian-Tochter Tyrolean: Mehr Flüge nach Jerewan.
Seit Ostern steht Armenien ohne eigene Fluggesellschaft da. Dem nationalen Anbieter Armavia ging das Geld aus und er musste seine Flotte grounden. Die Fluggesellschaft bediente früher ab dem Flughafen Jerewan Zwarnots rund vierzig Ziele in Europa, der ehemaligen Sowjetunion und dem Nahen Osten. Diese Verbindungen fehlen nun den Einwohnern und vor allem der aufstrebenden Wirtschaft.
Der Airport der Hauptstadt der Kaukasusrepublik verhandelt deshalb mit Fluggesellschaften, welche die Lücken füllen sollen. Erste Erfolge erzielte er dabei bereits. Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines erhöht die Wochenfrequenz nun auf sieben Flüge. «Bis zum Sommerflugplan flogen wir sechsmal in der Woche nach Jerewan, nun erhöhen wir auf sieben», bestätigt ein Sprecher der österreichischen Fluglinie gegenüber aeroTELEGRAPH. Der Ausbau von AUA geschehe aufgrund einer hohen Nachfrage und unabhängig von den Bemühungen des Flughafens.
Probleme mit türkischer Fluglinie
Nicht nur Austrian steigert die Wochenfrequenz. Auch CSA Czech Airlines geht offenbar von fünf auf sieben Flüge. Alitalia fliegt neu drei Mal nach Jerewan, wie der Flughafen in einer Medienmitteilung schreibt. Auch Flydubai werde das Angebot voraussichtlich ausbauen.
Nicht immer klappt es aber so gut. Die türkische Bora Jet wollte neu von Van in der Osttürkei aus nach Jerewan fliegen. Doch in allerletzter Minute blies sie das Vorhaben wieder ab. Offiziell lässt die Fluggesellschaft verlauten, man habe wichtigere Destinationen bedienen müssen. Doch in der lokalen Presse will man wissen, dass hinter dem Rückzug politische Gründe stecken. Das mit der Türkei nicht nur über die Sprache eng verbundene Aserbaidschan soll in Ankara interveniert haben. Denn das Land steht wegen der Region Bergkarabach mit Armenien auf Kriegsfuß.