Schulden
Flughafen Friedrichshafen braucht Geld
Das Aus von VLM, die Türkei-Krise und Schulden belasten den Bodensee Airport. Nach einem erneuten Verlust braucht Friedrichshafen erneut eine Finanzspritze.
Flughafen Friedrichshafen: Die Lage ist nicht gerade rosig.
Flughafen Friedrichshafen: Die Lage ist nicht gerade rosig.
Es sind zwei dicke Minus. Die Zahl der Passagiere sank am Flughafen Friedrichshafen im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 471.000, der Umsatz fiel um 7 Prozent auf 11,6 Millionen Euro. Schuld sind das Aus der Kundin VLM Airlines und die Buchungsrückgänge bei Charteranbietern infolge der Türkei-Krise. Nur das Ergebnis verbesserte sich geringfügig.
Der Bodensee Airport machte 2016 nur noch 1,55 statt 1,59 Millionen Euro Verlust, wie am Mittwoch (19. Juli) bekannt gegeben wurde. Doch das hilft Friedrichshafen nicht. Denn durch das erneute Fehlergebnis kletterten die Schulden auf 3,1 Millionen Euro. Und daran wird sich nicht so schnell etwas ändern.
Neue Fluggesellschaft gesucht
Die Aussichten sind alles andere rosig. Mit der aktuellen Zahl an Fluggästen könne man nicht überleben, erklärte Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr der Schwäbischen Zeitung. Um die Fixkosten zu decken, braucht Friedrichshafen gemäß Wehr 550 000 bis 600 000 Fluggäste. Er hofft deshalb, bald wieder eine Fluggesellschaft zu finden, die innerdeutsche Flüge vom Bodensee nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf oder Köln anbietet.
Die letzten Anläufe waren wenig ermutigend. Intersky ging pleite, Nachfolgerin VLM ist ebenfalls bankrott und People’s Viennaline flog nur wenige Monate von Friedrichshafen nach Köln. Die Suche nach einer neuen Fluggesellschaft sei «langwieriger und schwieriger als erhofft und erwartet», so Wehr zur Schwäbsichen Zeitung.
Neues Kapital
Es ist nicht das einzige Problem des Flughafens. Um den Betrieb zu sichern, braucht er frisches Kapital. Ob die beiden größten Gesellschafter Stadt Friedrichshafen und Bodenseekreis da mitmachen, ist noch nicht klar. Nach dem Aus von Intersky hatte der Bodensee Airport bereits eine Finanzspritze von den Eigentümern erhalten.