Letzte Aktualisierung: um 12:49 Uhr

Flughafen Hahn

Mit fünf Euro schneller durch die Sicherheitskontrolle

Der Flughafen Frankfurt-Hahn verkauft Tickets, mit denen man schneller durch die Sicherheitskontrolle kommt. Davon erhofft er sich Zusatzeinnahmen.

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Normalerweise ist es das Privileg von Vielfliegern und Businessreisenden. Dank ihres Status’ dürfen sie an vielen Flughäfen eine gesonderte Sicherheitskontrolle (und manchmal auch eine spezielle Passkontrolle) benutzen. So kommen sie viel schneller zum Flugsteig. Von den Normalreisenden, die daneben in der langen Schlange stehen, bekommen sie dabei mitunter neidische Blicke zugeworfen. Wen wunderts. Die Überprüfung des Handgepäcks und des eigenen Körpers gehört doch zu den Dingen, die Passagiere zu den störendsten am Flughafen zählen.

Am Flughafen Frankfurt-Hahn wird die Fast Lane – so der Ausdruck, den viele Flughäfen für die schnellere Abwicklung benutzen – nun allen geöffnet. Reisende können sich für fünf Euro am Informationsschalter im Terminal ein spezielles Ticket kaufen. Damit dürfen sie dann durch die schnelle Sicherheitskontrolle. So spare man Zeit, so der Flughafen, obwohl er sich zugleich rühmt, dass sich «Urlauber in den Terminals leicht zurechtfinden, die Wege kurz sind und das Gate schnell erreicht ist».

Neue Zusatzeinnahmen

Frankfurt-Hahn kann sich das leisten, weil der Anteil der Businessreisenden klein ist. Daher fühlen sich auch wenige gestört, wenn sich plötzlich auch Economy-Passagiere in ihrer  Schlange einreihen. Der Schritt ist zudem ein weiterer Versuch, das Defizit des Flughafens mit Zusatzeinnahmen zu verringern.

Der Flughafen Hahn hat schon vor drei Jahren ein Ergebnisverbesserungsprogramm gestartet. Durch Einsparungen und mehr Einnahmen wurde 2014 das Ergebnis um 4,8 Millionen Euro verbessert, 2015 um 8,1 Millionen, und 2016 sollen es annähernd 10 Millionen sein. Dennoch schrieb der Airport im Hunsrück auch vergangenes Jahr noch ein dickes Minus. 17,4 Millionen Euro betrug das Defizit 2015.

Defizit bleibt bestehen

Kürzlich scheiterte der Verkauf des Flughafens an einen chinesischen Investor spektakulär. Der Interessent, der in der Branche völlig unbekannt war, habe «kriminelle Absichten» gehabt, erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer nachdem die Landesregierung zuerst noch vom Konzept der Chinesen geschwärmt hatte.