Letzte Aktualisierung: um 19:10 Uhr

Ein Geisterflughafen erwacht

Der sizilianische Flughafen in Comiso wurde 2007 eröffnet. Doch seitdem landete erst ein Flugzeug dort. Ab August soll es richtig losgehen: Ryanair kündigte sich an.

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/span>Es erinnert ein klein wenig an den Berliner Hauptstadtflughafen BER. Eigentlich sollten dort schon längst Flieger abheben. Doch es tut sich nichts. Ganz ähnlich ist das auf dem italienischen Flughafen Comiso auf Sizilien. Mit dem kleinen Unterschied, dass er seit 2007 fertiggestellt ist. Seitdem warten Piste, Terminal und Gepäckbänder auf dem ehemaligen Militärflughäfen auf ein zweites Flugzeug. Im ersten saß Massimo D’Alema, damals Italiens Außenminister.

Am 30 April 2007 landete er, um den Flughafen zu eröffnen. Seitdem hat sich am CIY, so das Iata-Kürzel, nichts getan. Das Problem: Der Flughafen ist in Privatbesitz. Und weil der Betreiber nach dem 40 Millionen Euro-Umbau keine finanziellen Garantien leisten konnte, weigerte sich die staatliche Flugaufsicht jahrelang Towerlotsen in den Südosten der Insel zu schicken. Anfang des Jahres hat sich die Region Sizilien dann aber für ihren Flughafen entschieden – sie übernimmt vorerst die Kosten für Fluglotsen.

Retter Ryanair

Mit Ryanair hat sich nun auch die erste Airline angekündigt. Für die Iren ist es der 22. Flughafen, der in Italien angeflogen wird – damit ist der Low-Cost-Carrier größter Anbieter in Italien. Drei Flugziele hat die Airline zunächst ins Visier genommen: Ab 7. August geht es nach Rom-Ciampino, ab 17. September nach Charleroi bei Brüssel und einen Tag später soll die erste Maschine nach London-Stansted abheben. Ryanair will pro Jahr 150’000 Passagiere in Comiso abfertigen, 150 Arbeitsplätze würden nach Angaben der Fluggesellschaft durch die zehn wöchentlichen Flüge vor Ort entstehen.

Der Ticketverkauf für die Flüge ab Comiso läuft bereits seit 8. Juni – angepriesen mit einem typisch-frechen Ryanair-Statement: «Italiener wie Touristen können der Rezession und Alitalias teuren Tickets und Treibstoffzsuschlägen entfliehen, wenn sie auf die günstigen Tickets von Ryanair umsteigen – garantiert ohne Treibstoffzuschlag nach Brüssel, London und Rom fliegen.»