Karibik
Fluglinien nehmen ABC-Inseln ins Visier
Während Insel Air nicht aus der Krise kommt, wollen andere Airlines im Fluggeschäft zwischen Aruba, Bonaire und Curaçao profitieren. Offenbar auch eine europäische.
Curaçao von oben: Interessant für Airlines.
Curaçao von oben: Interessant für Airlines.
Ende des Jahres soll es losgehen. Eine neue Fluggesellschaft wird dann von Bonaire aus die anderen beiden ABC-Inseln anfliegen – Aruba und Curaçao. Das berichtet die Zeitung Curaçao Chronicle und beruft sich auf Clark Abraham von der Regierung Bonaires. «Drei Twin Otter wurden angeschafft, um auf den ABC-Routen zu fliegen», sagte er. Doch die neue Fluggesellschaft ist nicht alleine.
«Das sind keine alten Nachrichten. Das ist eine neue Initiative», stellte der Politiker klar. Damit bezog er sich auf die bereits zuvor gemachte Ankündigung von Divi Divi Air, ebenfalls zwei Twin Otter zu erwerben. Die Maschinen sollen es ihr ermöglichen, öfter zwischen Bonaire und Curaçao zu fliegen und auch Aruba anzusteuern. Laut Curaçao Chronicle soll zudem eine «renommierte europäische Airline» interessiert sein, Flüge zwischen den Inseln anzubieten, und zwar mit einem Flugzeug mit 34 Sitzen. Die Twin Otter hat nur Platz für jeweils 19 Passagiere.
Insel Air in der Krise
Die Fluggesellschaften scheinen die Lücke nutzen zu wollen, die die heimische Insel Air reißt. «Wir alle wissen, welche Probleme der zurzeit größte Anbieter, Insel Air, seit vergangenem Jahr hat», sagte Abraham. «Es gibt bedeutende finanzielle Probleme und die Verspätungen und Streichungen haben in den vergangenen Tagen erneut begonnen.» Im Januar hatte die Luftfahrtbehörde von Aruba einen Teil der Insel-Air-Flotte wegen Sicherheitsbedenken gegroundet.
Die Fluggesellschaft musste darum Verbindungen streichen, wodurch sich die Probleme Mitte März so zuspitzten, dass sie beim Insolvenzgericht einen Zahlungsaufschub beantragte. Mittlerweile verspricht die Unternehmensführung von Insel Air langfristig wieder profitabel zu werden. Das Personal wird auf 180 Angestellte reduziert, nachdem es Anfang des Jahres noch 550 gewesen waren. Gewerkschaften kämpfen gegen die Entlassungen und gegen das Management. Derweil sucht die Fluggesellschaft einen Partner: Bis Ende August soll sich klären, ob die Synergy Group, größter Anteilseigner von Avianca, bei Insel Air einsteigt.