Letzte Aktualisierung: um 21:53 Uhr

Flug PS752: Gefängnisstrafen nach Flugzeugabschuss im Iran

Die iranische Justiz hat Haftstrafen für zehn namentlich nicht genannte Personen angekündigt, die für den Abschuss eines Verkehrsflugzeugs von Ukraine International Airlines im Januar 2020 verantwortlich sein sollen. Nach iranischen Angaben handelt es sich um Mitarbeiter der Raketenabwehr, die einen «verhängnisvollen Fehler» begangen haben sollen.

Der Hauptverdächtige in dem Fall, der nur als Kommandant des Tor-M1-Boden-Luft-Raketenabwehrsystems identifiziert wurde, welche das Flugzeug mit zwei Raketen abgeschossen hat, erhielt laut der offiziellen Justiznachrichtenseite eine Strafe von zehn Jahren wegen Befehlsverweigerung und drei Jahren wegen «Beihilfe zum halb vorsätzlichen Mord», so der arabische Sender Al Jazeera.

Darüber hinaus wurden zwei Mitarbeiter, die das Raketensystem bedienten, zu je einem Jahr Haft verurteilt, während andere Beamte der Teheraner Luftverteidigungskontrolle und der Luft- und Raumfahrtabteilung des Korps der Islamischen Revolutionsgarden zu Haftstrafen zwischen einem und drei Jahren verurteilt wurden.

Alle Urteile können angefochten werden. Ein Militärgericht wurde zudem angewiesen, Ermittlungen gegen weitere Personen fortzusetzen, die womöglich beteiligt waren.

Flug PS752 startete am frühen Morgen des 8. Januar 2020 vom Flughafen Imam Khomeini in der iranischen Hauptstadt Teheran und wurde kurz nach dem Start abgeschossen. Die iranischen Behörden bestritten zunächst, dass das Flugzeug abgeschossen wurde, gaben den «katastrophalen Fehler» jedoch drei Tage später zu.