Outsourcing
365 Tage um MH370 zu finden
Die australischen Behörden lagern die Suche nach der verschollenen Boeing 777 von Malaysia Airlines an Private aus. Eines ist klar – schnell wird es nicht gehen.
Bluefin-21: Bislang fand das Spezialgerät nichts.
Bluefin-21: Bislang fand das Spezialgerät nichts.
Inzwischen sind es bereits neunzig Tage her, seit Boeing 777 von Malaysia Airlines verschwunden ist. Und trotz einem Großaufgebot an Flugzeugen, Schiffen und spezialisierter Technik gibt es bislang keine Spur von Flug MH370. Das soll sich nun ändern. Die Suche wird dazu an Private outgesourct. Die australische Regierung hat den Auftrag zum Auffinden des Wracks am Mittwoch (4. Juni) öffentlich ausgeschrieben.
Schnelle Resultate sind davon nicht zu erwarten. Denn Firmen können noch bis Ende Juni ein Gebot einreichen. Danach brauchen die Behörden rund einen Monat zur Prüfung der Anträge. Die Suche nach MH370 wird also frühestens im August beginnen. Gerechnet wird mit einer Suchzeit von maximal einem Jahr.
Indischer Ozean zwischen 1000 und 6000 Meter tief
In der Zwischenzeit wird noch das Gebiet verfeinert, in welchem das Wrack vermutet wird. Ausgegangen wird dabei weiterhin vom letzten Kontakt von Flug MH370 mit dem Satelliten von Inmarsat. Dies wird noch zwei bis drei Wochen dauern. Danach wird eine genaue Karte des Meeresgrundes erstellt. In den Ausschreibungsunterlagen wird darauf hingewiesen, dass der Indische Ozean an der Stelle zwischen 1000 und 6000 Meter tief ist.
Für das siegreiche Unternehmen wird es also eine Herkulesaufgabe. In der Unterlagen schreibt die australische Regierung, das Gebiet werde rund 60’000 Quadratkilometer umfassen – das ist in etwas die Größe von Lettland. Zudem muss der Vertragsnehmer versprechen, alle 25 Tage 5000 Quadratkilometer abzusuchen. Schafft er das nicht, gibt es Strafen. Wie viel das Unternehmen am Ende für seinen Auftrag bekommt, ist nicht bekannt. Bezahlt wird aber auch, wenn MH370 nicht gefunden wird.