MH370: Es kann noch Tage dauern
Australien und Malaysia sprechen von der ersten verlässlichen Spur. Bis zur Bestätigung, dass geortete Teile wirklich von der B777 sind, dauert es noch.
Pilot der australischen Armee: Flieger durchkämmen ein riesiges Gebiet.
Pilot der australischen Armee: Flieger durchkämmen ein riesiges Gebiet.
Die Suche nach Flug MH370 kostet alle Beteiligten Nerven. Immer wieder keimte in den vergangenen 14 Tagen Hoffnung auf, immer wieder wurde sie enttäuscht. Und einmal sprach man von einem terroristischen Hintergrund, dann von einem Unfall, dann wieder von einem falschen Spiel der Piloten. Nun sieht es wieder anders aus. Die neueste Theorie von Experten ist, dass die Crew unschuldig ist. Das schliessen sie vor allem daraus, dass die Maschine offenbar nach Süden, vorbei an Australien in Richtung Südpol flog.
Für Terroristen macht das keinen Sinn. Denn landen kann man in dieser Region eigentlich nirgends. Daher glauben Experten nun vielmehr wieder an einen Notfall von Flug MH370. Die Maschine soll kurz nach dem letzten Kontakt gedreht haben, um wieder zu landen, so die Vermutung. Doch offenbar hat etwas sie daran gehindert. Spekuliert wird über einen Druckabfall, der Passagier und Piloten bewusstlos werden ließ. Danach könnte MH370 als Geisterflug stundenlang weitergeflogen sein, bis das Kerosin ausging.
Schon 350 Kilometer weiter
Die internationalen Suchtrupps durchkämmen derweil weiter den südlichen Indischen Ozean nach Wrackteilen. Am Donnerstag um Mitternacht stellte die australische Luftwaffe ihre Flüge ein und nahm sie am Freitagmorgen 6.15 Uhr Lokalzeit wieder auf. Bislang wurden aber keine Trümmer gesichtet. Auch ein norwegischer Frachter konnte auf der Stelle, an der sich auf Satellitenbildern zuvor große Teile zeigten, nichts finden.
Das ist indes nicht verwunderlich. Denn die Aufnahmen aus dem All sind bereits fünf Tage alt. In dieser Zeit könnten die Trümmer rund 300 bis 400 Kilometer weit gewandert sein, so Ozeanograph Chari Pattiaratchi von der University of Western Australia in der Zeitung Sydney Morning Herald. Und bis die Schiffe der australischen Marine alle Stellen abgesucht haben, kann es noch zwei Tage dauern. Denn die Stelle liegt auch 2800 Kilometer von der Küste entfernt.