Ergänzung zu Spitzbergen
Flüge von Russland zum Nordpol geplant
Für eine kurze Zeit im Jahr gehen Flüge von Norwegen bis knapp zum Nordpol. Künftig sollen die Antonov An-74 auch wieder von Sibirien aus zum Pol starten.
Antonov An-74 beim Eis-Lager Barneo.
Das Camp liegt nahe des Nordpols und existiert nur wenige Wochen pro Jahr ab Ende März oder Anfang April.
Der Sowjetflieger eignet sich besonders gut, …
… um im unwirtlichen Klima zurechtzukommen.
Neben Passagieren …
… fassen die Flugzeuge auch einiges an Fracht.
Die Antonov An-74 landet auf einer Eispiste, …
… die jedes Jahr frisch angelegt und mit Müllsäcken abgegrenzt wird.
Das Cockpit einer Antonov An-74.
Ein Touranbieter zeigt auf seiner Webseite, dass es auch eine Alternative zur Spitzbergen-Route gibt.
Antonov An-74 beim Eis-Lager Barneo.
Das Camp liegt nahe des Nordpols und existiert nur wenige Wochen pro Jahr ab Ende März oder Anfang April.
Der Sowjetflieger eignet sich besonders gut, …
… um im unwirtlichen Klima zurechtzukommen.
Neben Passagieren …
… fassen die Flugzeuge auch einiges an Fracht.
Die Antonov An-74 landet auf einer Eispiste, …
… die jedes Jahr frisch angelegt und mit Müllsäcken abgegrenzt wird.
Das Cockpit einer Antonov An-74.
Ein Touranbieter zeigt auf seiner Webseite, dass es auch eine Alternative zur Spitzbergen-Route gibt.
Wer zum Nordpol reisen will, kann eine Tour mit einem 75.000 PS starken Atomeisbrecher buchen. Knapp zwei Wochen lang dauert die Reise, die im Juli und August jeweils in der russischen Stadt Murmansk startet. Kostenpunkt: rund 28.000 Euro.
Es geht auch schneller. Eine Flugreise zum nördlichsten Punkt der Erde ist möglich, allerdings nur wenige Wochen im Jahr. Ende März suchen Mil-Mi-8-Helikopter einen geeigneten Standort, dann bringt eine Ilyushin Il-76 per Fallschirm Bulldozer, Treibstoff, Material und Spezialisten auf das Packeis in der Nähe des geografischen Nordpols. Diese errichten dort das Eis-Lager Barneo mit einer 1200 Meter langen Piste.
Erst Antonov An-74, dann Helikopter
2018, als das Camp zuletzt errichtet wurde, war es nur zwölf Tage lang geöffnet. Dann wurde es wärmer und das Eis zu dünn. 2015 stand es dagegen 27 Tage. In der kurzen Zeit, in der Barneo existiert, wird es von Forschern, aber auch von Touristen genutzt.
Sie flogen zuletzt von Longyearbyen auf der norwegischen Insel Spitzbergen rund 2,5 Stunden mit einer Antonov An-74 zum Lager. Mit einem Helikopter geht es von dort weiter Richtung geografischer Nordpol. Eine dreitägige Tour mit Übernachtung in der Arktis kostet 23.000 Euro.
Politiker wirbt für sibirisches Dorf
2019 fielen die Reisen aus, da es zwischen Russland und der Ukraine Unstimmigkeiten rund um das Fluggerät von Antonov gab. 2020 verhinderten die norwegischen Corona-Einreisebestimmungen die Flüge. Ebenso ist es 2021.
Der Gouverneur der russischen Region Krasnoyarsk, Alexander Uss, schlägt nun vor, eine Alternative zu Norwegen anzubieten. Er will laut Nachrichtenagentur Tass Unternehmen dazu animieren, vom nordsibirischen Dorf Khatanga aus zu starten. «Selbst, wenn wir nur zehn Flüge pro Saison machen können, wird es ein einzigartiges Produkt sein», so Uss.
Fässer und Bulldozer im Meer
Der Politiker machte den Vorschlag auf dem Jahrestreffen der Russische Geographische Gesellschaft, unter deren Schirmherrschaft das Lager Barneo steht. Schon in der Vergangenheit gab es Flüge ab Khatanga. Der Betreiber des Camps Barneo unterstützt das Bestreben. Denn für Gutbetuchte aus Russland und China ist der Weg über Sibirien viel einfacher – und vor Sanktionen sicher.
Dass die Reisen derzeit noch ausfallen, kann für die Umwelt auch von Vorteil sein. Denn die Antonov An-74 bringen weder alle halbleeren Treibstoffässer noch die Bulldozer zurück. Diese bleiben auf dem Eis – ganz einfach weil sie viel zu schwer sind. Öl und Treibstoff werden zwar abgelassen und mitgenommen, doch die Fahrzeuge selber werden versenkt.
Auch ein Flugzeug versank
2015 ging sogar eine Antonov An-74 unter. Bei der Landung brach das Fahrwerk und konnte nicht repariert werden. Weder die Betreiberin, die russische Charterairline Shar Ink, noch das Camp äußerten sich zum Schicksal des Fliegers. Doch das Fachblatt Barents Observer fand anhand von Gerichtsunterlagen heraus, dass die An-74 Ende Juli 2017 im Meer versank.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen die Fotos und Videos der Antonov An-74 beim Lager Barneo.