Letzte Aktualisierung: um 11:43 Uhr

Wet Leasing

Fliegt Finnair bald mit Airbus A330 für Eurowings Discover?

Die Urlaubs-Tochter von Lufthansa erwartet eine sehr hohe Nachfrage im Sommer. Weil die Flotte noch nicht groß genug ist, setzt sie auf Kooperationen mit anderen Airlines. Offenbar ist auch Finnair im Gespräch.

Die jüngste Lufthansa-Tochter rechnet mit einer großen Nachfrage für die Sommersaison. Eurowings Discover erwartet einen Nachholeffekt für Ferienflüge. Doch um die Kapazität so zu erhöhen, wie es nötig wäre, fehlen der Airline selbst gerade noch die Flugzeuge. Daher sucht der Urlaubsflieger nach zusätzlichen Kapazitäten durch Wet Leasing.

Wet Leasing heißt, dass Airlines Flugzeuge samt Besatzung für eine andere betreiben, in diesem Fall Eurowings Discover. Ein Partner wurde bereits gefunden. Die lettische Air Baltic wird in München von Mai bis Oktober zwei Airbus A220-300 für Discover auf der Kurz- und Mittelstrecke einsetzen, bestätigt die Lufthansa-Tochter. «Die zwei Flugzeuge kommen zusätzlich während des Sommer-Peaks zum Einsatz, um entsprechend auf die erwartete Nachfrage reagieren zu können.»

Weitere Kapazitäten benötigt

Mit inzwischen neun aktiven Airbus A330 und drei aktiven A320 (drei weitere kommen in Kürze hinzu) ist die Flotte von Eurowings Discover weiterhin knapp bemessen für all die neuen Ziele, die die Fluggesellschaft diesen Sommer ansteuern möchte. Alleine in Frankfurt kommen Langstrecken nach Las Vegas, Salt Lake City, Fort Myers, Anchorage, Phoenix, Halifax, Calgary, Panama City, Victoria Falls und Kilimandscharo hinzu.

Aus dem Grund prüft die Airline derzeit «verschiedene Szenarien, um auf die Nachfrage entsprechend vorbereitet zu sein.» In diesem Rahmen führe man auch Gespräche mit weiteren potentiellen Partnern, so eine Unternehmenssprecherin gegenüber aeroTELEGRAPH. Insiderquellen zufolge laufen aktuell Gespräche zwischen Eurowings Discover und Finnair. Letztere würde unter der angestrebten Vereinbarung Flugzeuge für die Kurz- und Mittelstrecke, sowie für die Langstrecke bereitstellen. Die Rede ist von insgesamt vier Airbus-Jets.

Finnair sucht nach Beschäftigung

Es wäre eine Win-Win-Situation. Denn: Russlands Ukraine-Krieg trifft Finnair hart. Wegen der Luftraumsperren kann die Fluggesellschaft nicht mehr ihre attraktiven Umsteigeverbindungen nach Asien anbieten. Die Airline sucht also nach anderen Beschäftigungen für ihre Flotte und ihr Personal.

«Da wir aufgrund der Auswirkungen der russischen Luftraumsperrung auf unseren Flugbetrieb nicht davon ausgehen, dass wir in der kommenden Sommersaison unsere gesamte Kapazität nutzen werden, prüfen wir derzeit unter anderem mögliche Kooperationen auf dem Markt», bestätigt eine Finnair-Sprecherin auf Anfrage von aeroTELEGRAPH.