Zu wenig Personal und Ressourcen
Feuerwehrleute an Airports streiken – wegen Sicherheitsbedenken
An mehreren australischen Flughäfen besteht durch Personal- und Ressourcenmangel offenbar ein Sicherheitsrisiko - weshalb die Feuerwehrleute streiken. Die Arbeitgeber sehen das anders.
Flughafenfeuerwehrleute in Australien: Sorgen sich um die Sicherheit.
Flughafenfeuerwehrleute in Australien: Sorgen sich um die Sicherheit.
Es ist definitiv besser, wenn man sie nicht antrifft – aber gleichzeitig ist es gut zu wissen, dass sie da sind. Die Männer und Frauen der Flughafenfeuerwehr sind immer in Bereitschaft, falls etwas schiefgeht. Doch offenbar gibt es diesbezüglich in Australien ein Problem. Und das bringt die Feuerwehrleute des Landes dazu, 27 Flughäfen zu bestreiken.
Die Feuerwehrleute an den großen australischen Flughäfen werden am 15. April in den Ausstand treten. Der Grund: Laut ihrer Gewerkschaft bringt der Mangel an Personal für die Brandbekämpfung und den Rettungsdienst an den Airports Fluggäste und Crews in Gefahr.
Hohes bis sehr hohes Risiko
Die United Firefighters Union Australia (UFUA) erklärt, sie habe Dokumente der staatlichen Flugsicherungsbehörde Airservices Australia zugespielt bekommen, aus denen hervorgeht, dass an 13 Flughäfen ein «extremes Risiko» und an 14 weiteren ein «hohes Risiko» besteht. Man habe zuvor schon lange versucht, an die Dokumente zu kommen, doch dies sei verweigert worden.
Das würde bestätigen, «dass Australiens Flugreisende jedes Mal, wenn sie ein Flugzeug in Australien betreten, einem großen Risiko ausgesetzt sind, sollte es zu einem Zwischenfall kommen», sagt der Sekretär der Luftfahrtabteilung der Gewerkschaft, Wes Garrett, gegenüber dem Radiosender ABC.
Schlüsselpersonal soll fehlen
«Die durchgesickerten Dokumente bestätigen, dass Flugreisende auf 13 großen Flughäfen in Australien, darunter Brisbane, Melbourne, Perth und Adelaide, einem extremen Risiko ausgesetzt sind.» An 14 weiteren Flughäfen in Australien, darunter Sydney, Canberra und Hobart, bestehe für Flugreisende ein hohes Risiko, sagte er.
Grund sei, fügte Garrett hinzu, dass die Aufgaben-Ressourcen-Analyse des Dienstes zeige, dass die derzeitige Personalausstattung «weit unter dem liegt, was sie sein sollte». Zu den Ressourcen-Knappheiten gehören laut dem Bericht ein Mangel an Schlüsselpersonal für die Bedienung von Atemschutzgeräten, ein Mangel an Löschmitteln zur Bekämpfung mehrerer Zwischenfälle, unzureichendes Personal und Fahrzeuge, um beide Seiten eines verunglückten Flugzeugs zu schützen, ein Mangel an Personal für eine wirksame Einsatzleitung und -kontrolle sowie ein Mangel an Verfahrenskontrollen an Australiens Flughäfen.
Mitten in den Ferien
Die geplante Arbeitsniederlegung soll 27 Flughäfen im ganzen Land betreffen und ab 6 Uhr morgens für vier Stunden andauern. Sie fällt mitten in die Zeit, in der die Schüler in New South Wales, South Australia, Tasmanien und dem Northern Territory ihre zweiwöchigen Ferien beginnen und die Schüler in anderen Bundesstaaten zurückkehren.
Die zuständige Behörde Airservices Australia weist die Vorwürfe zurück. Der Streik habe nichts mit Sicherheitsmängeln zu tun, sondern basiere rein auf der Tatsache, dass die Feuerwehrleute mehr Lohn erhalten wollten. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 20 Prozent über drei Jahre, während Airservices Australia 11,2 Prozent über drei Jahre angeboten hat.