Letzte Aktualisierung: um 17:12 Uhr

St. Petersburg

Feuerwehr setzt Superjet unter Wasser, der gar nicht brennt

Die Flughafenfeuerwehr am St. Petersburger Flughafen hat einen Superjet von Yamal gelöscht. Das Problem ist nur: Das Flugzeug brannte gar nicht. Nun fällt es aus.

Es war der letzte Flug des Tages. Um 19.:3 Uhr landete der Superjet 100 von Yamal Airlines mit dem Kennzeichen RA-89082 auf dem Flughafen St. Petersburg-Pulkovo. Das sieben Jahre alte Flugzeug rollte zur Parkposition. Die Piloten schalteten die Triebwerke ab. Der Kapitän erklärte später, es habe keine Auffälligkeiten gegeben, weder Rauchentwicklung noch eine erhöhte Triebwerkstemperatur.

Ein Bodendienstmitarbeiter erlebt die Situation ganz anders. Während die Reisenden aussteigen, entdeckte der Mann Rauch, der aus einem Triebwerk aufstieg. Er alarmierte umgehend die Rettungskräfte. Die eintreffende Feuerwehr begann sofort, sowohl die Triebwerke als auch die Fahrwerksstreben des Superjets zu löschen.

Flugzeug nicht im Einsatz

Die Airline teilte mit, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Passagiere bestanden habe – und für das Flugzeug auch nicht. Wegen der komplexen Konstruktion des Triebwerks sei es möglich, dass es beim Abschalten am Boden zur Rauchbildung komme, teilte die Regionalfluggesellschaft unter Berufung auf den Hersteller mit.

Yamal Airlines wirft der Flughafenfeuerwehr nun vor, ihren Superjet grundlos mit Wasser und Schaum überflutet zu haben. Derzeit werde eine Schadensanalyse durchgeführt. Wann das Flugzeug wieder eingesetzt werden könne, sei völlig unklar, berichten russische Medien. Es steht seit dem 7. Juli am Flughafen Pulkovo.

Flughafen verteidigt sich

Der Flughafen verteidigt in einem Statement das Vorgehen. Der Mitarbeiter habe eine Flamme im Triebwerk gesehen, dementsprechend habe er genau nach den Anweisungen für Notfallsituationen gehandelt und das Rettungsteam hinzugezogen.

Es ist allerdings nicht der einzige Vorfall mit einem Superjet am Flughafen Pulkovo. Ebenfalls am 7. Juli beschädigten Bodenmitarbeiter dort den Superjet von Rossiya Airlines mit der Kennung von RA-89047 so stark, dass die Maschine aus dem Verkehr gezogen werden musste.

Fluggastbrücke beschädigt Superjet

Die Fluggastbrücke knallte während des Andockens an das Flugzeug. Betroffen war eine Stelle oberhalb der linken Tür. Die Passagiere wurden mit einer zweistündigen Verspätung in einer Ersatzmaschine nach Samara geflogen. Das Flugzeug ist seit dem 10. Juli wieder im Einsatz.