Letzte Aktualisierung: um 21:05 Uhr

Tücken der Flugbuchung

Grenada statt Granada, Sidney statt Sydney: Ein falscher Klick und schon landet man ganz woanders als geplant. Diese Erfahrung machen Passagiere immer wieder.

Einmal die Alhambra sehen – das steht auf der Liste der 62-jährigen Britin Lamenda Kingdon, die an Krebs erkrankt ist. Mit den Flugmeilen ihres kürzlich verstorbenen Mannes wollte sie sich diesen Traum erfüllen. Erst auf 10’000 Metern Höhe bemerkte sie, dass bei der telefonischen Buchung wohl etwas schief gelaufen war. Sie wolle die Alhambra sehen, erzählte Kingdon ihrem Sitznachbarn. Dieser schaute sie verwundert an und sagte: «Aber nicht mit diesem Flugzeug.» Denn statt nach Granada in Spanien flog Kingdon geradewegs nach Grenada, einer Insel in der Karibik.

Doch die 62-Jährige hatte Glück im Unglück: British Airways und Reiseanbieter Avios zeigten sich großzügig. Sie flogen Kingdon direkt zurück nach London, wo sie nach einer Nacht im Hotel doch noch nach Granada reisen konnte. Außerdem schrieb Avios ihr genug Flugmeilen gut, damit sie sich einen weiteren Traum erfüllen kann – eine Reise nach Neuseeland.

US-Provinz statt australische Metropole

Kingdon ist nicht die Einzige, der so ein Missgeschick passierte. Der deutsche Segelsportler Alexander Schlonski wollte vor fünf Jahren zu den Weltmeisterschaften im australischen Terrigal reisen. Sein Reisebüro vertippte sich aber. Und so landete er statt im sommerlichen Sydney im kalten Sidney, einem Bergbau-Städtchen im US-Bundesstaat Montana. Dort war ein Jahr zuvor auch ein anderer Deutscher aus Versehen gelandet: Tobi Gutt wollte damals eigentlich seine Freundin in Australien besuchen, tippte bei der Flugbuchung aber den Namen der australischen Metropole falsch ein.

Drei Norweger blieben immerhin innerhalb des gleichen Kontinents, als sie sich verbuchten. Sie landeten in der französischen Provinz statt auf der griechischem Insel Rhodos: Bei der Buchung im Internet hatten sie versehentlich «Rodez» angeklickt, ein Städtchen etwa hundert Kilometer nordwestlich von Montpellier. Sie seien nicht die ersten Urlauber, denen das passiert, hieß es am Flughafen. Jedes Jahr machten fast ein Dutzend Leute den gleichen Fehler. Ein schwacher Trost.