Schwerer Vorfall in Zürich
Fahrzeug fuhr auf Pistenkreuz zu, als A320 von Swiss startete
Mitte Februar kam es am Flughafen Zürich zu einem schweren Vorfall. Ein Airbus A320 von Swiss startete auf Piste 28, als ein Fahrzeug auf das Pistenkreuz 34/28 zufuhr.
Archivbild der HB-IJQ: Im Februar 2023 in einen schweren Vorfall verwickelt.
Archivbild der HB-IJQ: Im Februar 2023 in einen schweren Vorfall verwickelt.
Die Beschreibung besteht bisher nur aus einem Satz: «Bei schlechter Sicht fuhr ein Fahrzeug auf das Pistenkreuz 34/28 zu, während ein Linienflugzeug auf der Piste 28 startete.» Das schreibt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust im Vorbericht zu einem schweren Vorfall, der am Flughafen Zürich geschah.
Die Sust hat eine Untersuchung dazu eröffnet. Aus ihrem tabellarischen Vorbericht geht hervor, dass sich der Zwischenfall am 14. Februar 2023 um 07:57 Uhr ereignete. Bei dem Flugzeug handelte es sich um einen Airbus A320-200 von Lufthansa-Tochter Swiss.
Pistenkontrollwagen Gusti-1
Die Maschine mit dem Kennzeichen HB-IJQ hatte zwei Piloten, vier Mitglieder der Kabinencrew und 70 Fluggäste an Bord. Der Flug trug die Nummer LX786 war zu spät dran – er hätte eigentlich schon um 07:30 Uhr starten sollen. Er ging nach Brüssel, wo er nach 51 Minuten Flugzeit ankam, wie Daten des Flugverfolgungsdienstes Flightradar 24 zeigen.
Die HB-IJQ am 14. Februar vor der Pistenkreuzung. Bild: Screenshot flightradar24.com
Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Pistenkontrollwagen des Flughafens Zürich. Es trägt das Rufzeichen Gusti-1 und wurde von einem Fahrer gesteuert. Der Vorbericht, der das Datum 9. März trägt, aber erst am 31. März auf der Webseite der Sust veröffentlicht wurde, geht nicht darauf ein, wie weit Flugzeug und Fahrzeug voneinander entfernt waren.
«Im Austausch mit den zuständigen Behörden»
Eine Swiss-Sprecherin sagte auf Anfrage von aeroTELEGRAPH: «Wir können den Vorfall bestätigen und stehen diesbezüglich im Austausch mit den zuständigen Behörden.» Mit Verweis auf die laufende Untersuchung erklärten sowohl die Fluggesellschaft als auch der Flughafen Zürich, man könne aktuell keine weiteren Details zu dem Vorfall nennen.
Die HB-IJQ war am Morgen des 14. Februar nicht einmal halb voll, denn sie bietet Platz für bis zu 180 Reisende. Das Flugzeug wurde 1997 an Swissair ausgeliefert und ist heute somit fast 26 Jahre alt. Die Maschine mit dem Taufnamen Locarno war in der Corona-Krise von März 2020 bis Mai 2022 außer Dienst – sie stand zuerst in Zürich und dann in Amman.
Flugzeuge und Fahrzeuge an Airports
Flugzeuge und Fahrzeuge kommen sich an Airports tagtäglich nahe. Immer wieder kommt es dabei auch zu Kollisionen – meistens, wenn der Flieger steht oder langsam rollt. Wirklich gefährlich kann es werden, wenn das Flugzeug startet oder landet. So kam es im November 2022 am Flughafen Lima in Peru zu einem tödlichen Unglück, als ein startender Airbus A320 von Latam und ein Feuerwehrauto zusammenstießen. Der Jet geriet in Brand, 36 Menschen an Bord wurden verletzt und zwei Insassen des Feuerwehrfahrzeugs überlebten nicht.
Den Vorbericht der Sust zu dem schweren Vorfall finden Sie hier als PDF.