Letzte Aktualisierung: um 15:43 Uhr

Nach Alaska-Zwischenfall

USA ordnen Flugverbot für Boeing 737 Max 9 an

Eine Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines musste notlanden, nachdem nach dem Start ein Teil des Rumpfes abgefallen war. Jetzt handelt die amerikanische Luftfahrtbehörde.

Bei Flug AS1282 stimmte etwas gewaltig nicht. Weil sich ein Paneel kurz nach dem Start aus dem Rumpf löste, musste eine Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines wieder nach Portland umkehren. Es ging für die 171 Reisenden und sechs Besatzungsmitglieder glimpflich aus. Aber die Fluggesellschaft handelte.

Alaska Airlines erklärte in der Folge, sie grounde alle Boeing 737 Max 9, bis Inspektionen stattgefunden haben. Und jetzt zieht die amerikanische Luftfahrtbehörde nach. Die Federal Aviation Administration FAA hat alle Fluggesellschaften in den USA aufgefordert, ihre Boeing 737 Max 9 am Boden zu lassen. «Sicherheit wird auch weiterhin unsere Entscheidungsfindung bestimmen, während wir die Untersuchung des NTSB zu Alaska Airlines Flug 1282 unterstützen», erklärte sie.

Vier bis acht Stunden pro Flugzeug

Die FAA gab eine Lufttüchtigkeitsanweisung heraus, weil sie glaubt, dass der unsichere Zustand «bei anderen Produkten desselben Typs bestehen oder sich entwickeln kann». Flüge seien ab sofort untersagt, «bis das Flugzeug inspiziert wurde und alle anwendbaren Abhilfemaßnahmen durchgeführt wurden», so die FAA. Ausnahmen müssen genehmigt werden.

In den Vereinigten Staaten müssen jetzt 171 Jets zur Überprüfung. Allein Alaska Airlines betreibt 65 Exemplare, bei United Airlines sind es 79. Immerhin dauern die Überprüfungen nicht lange. Pro Boeing 737 Max 9 dauert es laut FAA vier bis acht Stunden. «Wir stimmen mit der Entscheidung der FAA überein und unterstützen sie voll und ganz, sofortige Inspektionen von 737-9-Flugzeugen mit der gleichen Konfiguration wie das betroffene Flugzeug zu verlangen. Darüber hinaus unterstützt ein technisches Team von Boeing die Untersuchung des NTSB zu dem Vorfall von gestern Abend», so Boeing.

Gleich bei Boeing 737 Max 10, Max 200 und 737-900 ER

Das Paneel hatte sich bei Alaska Airlines an der Stelle gelöst, an der gewisse Fluggesellschaften einen zusätzlichen Notausgang einbauen. Der ist dann nötig, wenn man mehr Sitze in die Boeing 737 Max 9 einbaut. Die meisten Airlines in den USA verwenden diesen aber nicht. Die Stelle hinten am Rumpf wird dann mit einem Paneel mit einem Fenster abgedeckt und versiegelt.

Die Boeing 737 Max 8 und die noch nicht zugelassene 737 Max 7 weisen diesen potenziellen Notausgang nicht auf. Er ist jedoch ebenfalls bei der 737 Max 10 und der Billigairline-Variante Max 200 vorhanden und bei der Boeing 737-900 ER.

Die Lufttüchtigkeitsanweisung können Sie hier herunterladen.