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Neue Sanktionen

EU nimmt Ural Airlines und Volga Dnepr ins Visier

Das neueste Sanktionspaket der EU gegen Russland umfasst auch Sanktionen gegen drei russische Luftfahrtunternehmen. Ihnen wird vorgeworfen, den Krieg logistisch zu unterstützen.

Die EU-Mitgliedsstaaten haben am Montag (24.06) ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das seit zweieinhalb Jahren einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Im Fokus des mittlerweile 14. Pakets stehen das milliardenschwere Geschäft mit Flüssigerdgas (LNG) und die Verschärfung bereits geltender Sanktionen. Zudem wurden Sanktionen gegen zahlreiche weitere Personen und Unternehmen erlassen.

Das Paket hat damit auch weitere Auswirkungen für die russische Luftfahrt. Neu auf der Liste sind Ural Airlines, Flughafenbetreiber Novaport sowie die Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr. Die EU will mit den Sanktionen, die Unterstützung für Militäroperationen einschränken und Unternehmen für ihre Beteiligung zur Rechenschaft ziehen.

Ural Airlines flog Militärangehörige ins Kriegsgebiet

Ural Airlines wird sanktioniert, weil sie den Krieg gegen die Ukraine logistisch unterstützt hat, indem sie Militärangehörige gerade zu Beginn des Kriegs in die Kampfgebiete transportierte. In diesem Zusammenhang hat die Airline aus Jekaterinburg mit dem russischen Verteidigungsministerium ein besonderes Ticketverkaufssystem eingeführt, heißt es im Amtsblatt der EU zum 14. Sanktionspaket. Die Fluglinie unterstützt die Regierung «materiell und profitiert von ihr».

Gegen die Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr und ihre Eigentümer – Igor Aksenov, Sergey Dyachkov, Valery Gabriel, Vildan Zinnurov-  hat die Europäische Union Sanktionen verhängt, weil sie «eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des militärisch-industriellen Komplexes Russlands und der Erbringung von Luftfrachttransportdiensten zu militärischen Zwecken Russlands» spielt. Volga Dnepr betreibt 22 Großraumfrachter der Typen Antonov An-124, Boeing 747-8F sowie IL-76TD-90WD.

Novaport betreibt Flughäfen

Das dritte Unternehmen, gegen das die EU nun Sanktionen verhängt hat, ist die Flughafengruppe Novaport. Novaport betreibt mehr als 20 russische Flughäfen oder ist an ihnen beteiligt, darunter in Nowosibirsk, Tscheljabinsk, Woronesch, Wolgograd, Perm und Kaliningrad. Einerseits werden die Flughäfen auch vom russischen Militär genutzt und andererseits werden von einigen Airports gewerbliche Flüge auf die rechtswidrig annektierte Krim durchgeführt.

Im Amtsblatt der EU heißt es, dass Novaport die russische Regierung bei der Bereitstellung logistischer Infrastruktur für die russische Luftwaffe unterstützt und die territoriale Unversehrtheit der Ukraine untergräbt.