Geld für Ferienflieger
EU gibt grünes Licht für Condor-Kredit
Der deutsche Ferienflieger kann aufatmen: Die EU hat keine Einwände gegen den Staatskredit für Condor. Das liegt auch an den strengen Bedingungen.
Flieger von Condor: Das Geld kann fließen.
Flieger von Condor: Das Geld kann fließen.
Nach der Pleite des Mutterkonzerns Thomas Cook brauchte Condor schnell Geld. Am 24. September erhielt der Ferienflieger von der deutschen Bundesregierung und der hessischen Landesregierung die Zusage über eine Bürgschaft für einen sechsmonatigen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro. Allerdings fehlte noch die Zustimmung der Europäische Kommission, damit Condor das Geld bekommt, das sie als «Brückenfinanzierung für den Winter» benötigt, wie Condor-Chef Ralf Teckentrup sagte.
Nun kann Condor aufatmen. Die Europäische Kommission hat keine Einwände gegen den Kredit, wie sie am Montag (14. Oktober) mitteile. «Die Maßnahme wird dazu beitragen, die ordnungsgemäße Fortsetzung der Luftverkehrsdienste zu gewährleisten und Störungen für die Passagiere zu vermeiden, ohne den Wettbewerb im Binnenmarkt unzulässig zu verzerren», heißt es in einer Mitteilung. Die Airline stehe nach der Thomas-Cook-Pleite einem akuten Liquiditätsengpass gegenüber. «Darüber hinaus musste Condor wesentliche Forderungen gegen andere Unternehmen der Thomas-Cook-Gruppe abschreiben».
Condor muss Bedarf wöchentlich nachweisen
Bei der Entscheidung habe man in Betracht gezogen, dass die Gewährung des Kredites an strenge Bedingungen geknüpft sei, so die Kommission. Condor müsse wöchentlich ihren Liquiditätsbedarf nachweisen und neue Raten würden erst ausgezahlt, wenn die bestehende Liquidität genutzt worden sei. Zudem habe sich Deutschland verpflichtet, sicherzustellen, dass der Kredit nach sechs Monaten entweder voll zurückgezahlt sei oder Condor eine umfassende Umstrukturierung durchführe, um langfristig wieder rentabel zu werden. Eine solche Umstrukturierung würde von der Kommission genehmigt werden müssen.
Condor befindet sich mittlerweile in einem sogenannten Schutzschirmverfahren und der gewährte Staatskredit dürfte dem Ferienflieger geholfen haben, das Gericht von den nötigen Sanierungsaussichten zu überzeugen. Obwohl die Fluglinie durch diesen Schutzschirm nicht mehr für die Schulden ihrer insolventen Mutter belangt werden kann, gibt es aktuell Probleme: Ein tunesischer Hotelunternehmer versucht, Guthaben bei Thomas Cook einzutreiben, indem er sich bemüht, Flieger von Condor pfänden zu lassen.