Gerichtsurteil gegen Lufthansa-Tochter
Herber Rückschlag für Austrian
Im Streit um die Gehälter für Crews gilt weiter der alte Tarifvertrag. Das entschied das oberste EU-Gericht. Das könnte für die Lufthansa-Tochter teuer werden.
Austrian Airlines besitzt heute eine Flotte von 75 Flugzeugen. Damit fliegt die österreichische Nationalairline 130 Destinationen an, 41 davon in Osteuropa. Im Volk ist die AUA sehr gut verankert.
Sportler wie Skispringer Gregor Schlierenzauer werben gerne für sie. Dennoch ist die AUA kaum profitabel. 2013 resultierte zwar mit 25 Millionen Euro erstmals wieder ein Gewinn. In den fünf Jahren zuvor sammelte sich aber ein Minus von 282 Millionen an.
Die Geschichte von Austrian Airlines begann 1923 als Ölag – Österreichische Luftverkehrs AG. Sie entwickelte sich bald zur viertgrößten Fluggesellschaft Europas. Nach der Besetzung Österreichs 1938 mußte die Ölag den Betrieb einstellen.
Zehn Jahre nach dem Kriegsende wurden in Österreich zwei neue Fluglinien gegründet – Air Austria und Austrian Airways. Ohne je geflogen zu sein, fusionierten sie 1957 zur Austrian Airlines. Sie nahm den Betrieb mit vier Vickers Viscount 779 auf.
1963 bekam die österreichische Fluggesellschaft ihren ersten Jet – die Caravelle. Es begann eine Ära des stetigen Wachstums.
In den Neunzigerjahren folgte die große Expansion. 1997 beteiligte sich die AUA an Lauda Air. Die Airline wurde später ganz geschluckt, der Name verschwand 2013.
Austrian kaufte sich 1994 auch bei Tyrolean Airways ein, die nach und nach ganz übernommen wurde. Auch dieser Name verschwand als Marke. 2001 kaufte der Konzern auch noch die Rheintalflug.
2008 wurde die AUA selbst übernommen. Die Lufthansa stieg ein, inzwischen kontrolliert sie die Fluglinie ganz.
Austrian Airlines besitzt heute eine Flotte von 75 Flugzeugen. Damit fliegt die österreichische Nationalairline 130 Destinationen an, 41 davon in Osteuropa. Im Volk ist die AUA sehr gut verankert.
Sportler wie Skispringer Gregor Schlierenzauer werben gerne für sie. Dennoch ist die AUA kaum profitabel. 2013 resultierte zwar mit 25 Millionen Euro erstmals wieder ein Gewinn. In den fünf Jahren zuvor sammelte sich aber ein Minus von 282 Millionen an.
Die Geschichte von Austrian Airlines begann 1923 als Ölag – Österreichische Luftverkehrs AG. Sie entwickelte sich bald zur viertgrößten Fluggesellschaft Europas. Nach der Besetzung Österreichs 1938 mußte die Ölag den Betrieb einstellen.
Zehn Jahre nach dem Kriegsende wurden in Österreich zwei neue Fluglinien gegründet – Air Austria und Austrian Airways. Ohne je geflogen zu sein, fusionierten sie 1957 zur Austrian Airlines. Sie nahm den Betrieb mit vier Vickers Viscount 779 auf.
1963 bekam die österreichische Fluggesellschaft ihren ersten Jet – die Caravelle. Es begann eine Ära des stetigen Wachstums.
In den Neunzigerjahren folgte die große Expansion. 1997 beteiligte sich die AUA an Lauda Air. Die Airline wurde später ganz geschluckt, der Name verschwand 2013.
Austrian kaufte sich 1994 auch bei Tyrolean Airways ein, die nach und nach ganz übernommen wurde. Auch dieser Name verschwand als Marke. 2001 kaufte der Konzern auch noch die Rheintalflug.
2008 wurde die AUA selbst übernommen. Die Lufthansa stieg ein, inzwischen kontrolliert sie die Fluglinie ganz.
Der alte Tarifvertrag der Austrian Airlinesgilt weiterhin. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH)am Donnerstag (11. September). Damit folgt er der Meinung des Generalanwaltes, der argumentierte, dass der vor zwei Jahren gekündigte Vertrag so lange gültig bleibt, bis ein neuer ausgehandelt wird.
Mit dieser Grundsatzentscheidung geht das Verfahren nun zurück zum Obersten Gerichtshof in Österreich. Experten gehen davon aus, dass er sich dem Urteil des EuGH anschließen wird. Zudem muss auch geklärt werden, ob die Auslagerung des Flugbetriebs an Tyrolean an sich rechtens war.
Nachzahlungen und höhere Kosten
Nach Einschätzung von Rechtsexperten gilt es als gesichert, dass die Belegschaft auch abschließend durch die österreichische Justiz recht bekommen wird. Konkret würde das bedeuten, dass der Übertrag des Flugbetriebes von AUA auf die Tochter Tyrolean nichtig und die alten Kollektivverträge weiterhin gültig wären.
Das könnte für die Lufthansa-Tochter teuer werden. Ihr drohen Nachzahlungen und Rückstellungen für Leistungspensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder von mehr als 100 Millionen Euro. Und künftig dürften die Personalkosten für die etwa 1000 Piloten und 2000 Flugbegleiter deutlich höher liegen.
Plan B ist bei AUA nicht absehbar
«Mit Plan A ist Austrian jetzt nicht durchgekommen. Das ist definitiv ein Rückschlag», urteilt Jürgen Pieper, Luftfahrtanalyst bei der Bank Metzler gegenüber aeroTELEGRAPH. Was Plan B ist, sei noch nicht absehbar. Allerdings geht er nicht davon aus, dass Lufthansa AUA zur Billigmarke degradiert oder sogar grundsätzlich in Frage stellt: «Dafür ist die Marke Austrian Airlines einfach zu bekannt und wertvoll.» Pieper rechnet damit, dass sich die Airline verstärkt bemühen wird, den Streit mit den Gewerkschaften außergerichtlich beizulegen.
Zuvor hatten Insider gemutmaßt, dass Lufthansa-Boss Carsten Spohr die AUA zum Billigflieger machen könnte. Um gegen die Konkurrenz am Golf zu bestehen, will die Lufthansa auf Basis der Tochterfirma Eurowings einen noch billigeren Ableger bilden – auch auf der Langstrecke. In dem sogenannten Wings-Konzept wird ausdrücklich Boeing 767 erwähnt – die einzige Konzern-Airline mit diesem Flugzeugtyp ist die AUA.
Jahrelange Auseinandersetzung
Die Lufthansa hatte AUA 2009 übernommen und einen Sparkurs verordnet. Da sich das Management mit Piloten und Flugbegleitern nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnte, kündigte AUA kurzerhand den bestehenden Vertrag und lagerte den gesamten Flugbetrieb an die Regionalflugtochter Tyrolean aus. Die Belegschaft wollte die neuen geringeren Gehälter nicht hinnehmen – sie kündigte ihrerseits den Tyrolean-Tarifvertrag und klagte.
Erfahren Sie in der oben stehenden Bildergalerie mehr zur Situation und Geschichte von Austrian Airlines.