Neue Etops-Zulassung
A220 darf jetzt von London nach New York fliegen
Der Airbus A220 kann durch eine neue Zulassung nun Strecken bedienen, die bis zu 180 Minuten vom nächsten Ausweichflughafen entfernt sind. Das ermöglicht neue Routen.
Routen, die der A220 nun fliegen darf: Etops 180 macht es möglich.
Routen, die der A220 nun fliegen darf: Etops 180 macht es möglich.
Neue Möglichkeiten für die ehemalige Bombardier C-Series: Die Airbus A220-100 und A220-300 haben von der kanadischen Zivilluftfahrtbehörde Transport Canada die sogenannte Etops-Zulassung für 180 Minuten erhalten. Das heißt, dass die Flieger nun Strecken fliegen dürfen, die bis zu 180 Minuten vom nächsten Ausweichflughafen entfernt sind. «Damit können A220-Kunden neue Routen direkt und ohne Einschränkung über Wasser, abgelegene oder unterversorgte Regionen bedienen», so Airbus in einer Mitteilung.
Der europäische Flugzeugbauer gibt auch Beispiele dafür, welche Routen der A220 mit der neuen Zulassung nun fliegen darf. Sie führen fast ausschließlich übers Meer: London – New York, Honolulu – Los Angeles, Auckland – Papeete, Seoul – Darwin und Antananarivo (Madagaskar) – Mumbai. Mit einer maximalen Reichweite von 3200 Seemeilen oder 5920 Kilometern kann der größere A220-300 alle diese Strecken absolvieren, der A220-100 mit einer Reichweite von bis zu 2950 Seemeilen oder 5460 Kilometern nur einige.
Triebwerke schon mit Etops 330
Etops steht für Extended Range Operations by Turbine-Engine Aeroplanes (gleichwertig verwendet wird aber auch Extended-range Twin-engine Operation Performance Standards). Die Regel legt die Anzahl der Minuten fest, die Flugzeugtypen auf einem Flug über Meer oder anderem unbewohntem Gebiet maximal vom nächsten Flughafen entfernt sein dürfen. Je höher die Einstufung, desto direktere Routen sind oft möglich – sofern auch die Fluggesellschaft berechtigt ist. Denn auch sie muss ein Etops-Zertifikat besitzen. Besonders relevant ist das für Zweistrahler.
Bereits im vergangenen Sommer hatten die A220-Triebwerke, die Pratt & Whitney PW1500G, die Etops-Zulassung erhalten – damals von der US-Behörde Federal Aviation Administration FAA. Sie muss nun ebenso wie ihr europäisches Pendant Easa auch noch den Flieger selbst für Etops 180 zulassen.