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Kampfansage an Star Alliance

Etihad gründet eigene Allianz

Bisher waren es nur Beteiligungen. Nun bindet Etihad Air Berlin, Air Serbia, Etihad Regional und Co. enger an sich – mit einem neuen Luftfahrtbündnis.

Etihad Airways prescht nach vorne. Unter einer neuen Marke sollen sechs ihrer Partner-Airlines künftig enger zusammenarbeiten – als Allianz. Etihad Airways Partners heißt das neue Netzwerk, das am Mittwoch (8. Oktober) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Air Berlin, Air Serbia, Air Seychelles, Jet Airways, Darwin Airline (Etihad Regional) und Etihad Airways sind die Gründungsmitglieder.

Alle Fluggesellschaften des neuen Luftfahrtbündnisses gehören teilweise der Fluglinie aus Abu Dhabi. Doch das ist für die neue Allianz kein Muss. «Jede Airline kann ein Etihad Airways Partner werden», schreibt die Golfairline in einer Medienmitteilung. «Auch wenn sie wie Air Berlin mit Oneworld bereits in einer Allianz verbunden ist.» Das Ziel sei, dass Vielflieger besser von den gemeinsamen Angeboten profitieren können, indem die Meilenprogramme angeglichen werden. Auch die Flugpläne sollen aufeinander abgestimmt werden.

Allianz ermöglicht anderen Rahmen der Zusammenarbeit

Laut Etihad-Chef James Hogan unterscheidet sich die Etihad-Allianz von anderen Bündnissen. Die Zusammenarbeit gehe weit über rein kommerzielle Vorteile hinaus. Genauer wird er aber nicht. Der Zusammenschluss in einer Allianz ermöglicht indes eine engere Zusammenarbeit unter einem anderen rechtlichen Rahmen, etwa bei der Flugplanangleichung.

Die Gründung der Allianz könnte für Etihad darum ein schlauer Schritt sein. Denn die Golfairline steht momentan wegen ihrer Partnerschaften in Europa unter Beschuss. In Deutschland stehen 30 Codeshare-Verbindungen mit Air Berlin auf dem Prüfstand, in der Schweiz befürchten die Behörden, dass der Einfluss von Etihad auf die ehemalige Darwin zu groß ist. Deshalb müssen die Verträge zur Zusammenarbeit angepasst werden.