Restorder gefährdet
Ethiopian Airlines: Boeing 737 Max mit Stigma behaftet
Eigentlich hatte die Fluggesellschaft noch 25 weitere Boeing 737 Max bestellt. Doch nach dem Absturz eines Modells erwägt der Chef von Ethiopian Airlines eine Stornierung.
Boeing 737 Max: Ethiopian ist sich unsicher , ob sie das Modell noch will.
Boeing 737 Max: Ethiopian ist sich unsicher , ob sie das Modell noch will.
Nachdem innerhalb weniger Monate zwei Boeing 737 Max abgestürzt sind, werden Fluggesellschaften zunehmend skeptisch gegenüber dem modernisierten Kurz- und Mittelstreckenflieger. Seit Langem hat Lion Air keine Lust mehr auf das Modell, aber inzwischen erwägen auch Kenya Airways und die vietnamesische Vietjet, ihre Bestellungen zu stornieren. Garuda hat den Schritt bereits offiziell angekündigt.
Nun kommt mit Ethiopian Airlines eine weitere Fluggesellschaft hinzu. Insgesamt hat die Fluglinie 30 Boeing 737 Max bestellt. Erst fünf wurden ausgeliefert. Wie Vorstandsvorsitzender Tewolde Gebremariam der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigt, wird seine Airline die restlichen Flugzeuge vorerst nicht in Empfang nehmen.
Nicht von Boeing abwenden
«Wir hatten gerade einen sehr tragischen Unfall und Kunden werden diesen Unfall im Kopf haben», so der Manager. Es werde daher schwierig sein, sie von dem Jet zu überzeugen. «Sie können sich vorstellen, was für ein Stigma mit dem Flugzeug verbunden ist», so Gebremariam zu Bloomberg.
Ganz von Boeing abwenden wolle man sich aber nicht. Stattdessen erwäge man, auf die klassische 737 umzusteigen, die 737 NG. So könne man kosten bei der Ausbildung und auch bei der Wartung und Ersatzteilen sparen. Man arbeite gemeinsam mit Boeing an einer Lösung des Problems, so der Airline-Chef. «Unsere Beziehung ist immer noch sehr gut.»