Überfälliger Schritt
Erste Pilotinnen für Singapore Airlines
Singapore Airlines hat zwei Pilotinnen eingestellt. Es sind die ersten beiden Frauen, die die Airline in ihrer Unternehmensgeschichte ins Cockpit lässt.
Flugbegleiterinnen von Singapore Airlines: Im Flugzeug sind Frauen derzeit nur in der Kabine und nicht im Cockpit zu finden.
Flugbegleiterinnen von Singapore Airlines: Im Flugzeug sind Frauen derzeit nur in der Kabine und nicht im Cockpit zu finden.
Nein, das ist keine historische Schlagzeile: Singapore Airlines lässt Pilotinnen zu. Das Star-Alliance-Mitglied hat im Jahr 2015 erstmals in der Unternehmensgeschichte Frauen fürs Cockpit rekrutiert. Die beiden jungen Frauen haben im August ihre Ausbildung gestartet, die zwei bis drei Jahre dauert. Danach erst werden sie auch Passagierflüge der Airline steuern. Das bestätigte die Fluggesellschaft gegenüber der Zeitung Straits Times.
Singapore ist die letzte große Fluggesellschaft weltweit, bei der noch keine Frauen im Cockpit sitzen. Eine Quote werde man aber nicht einführen, so ein Sprecher. «Wir stellen diejenigen ein, die am besten qualifiziert sind.» Rund 2000 Piloten arbeiten bei Singapore, die Frauenquote liegt künftig also bei 0,1 Prozent. Der weltweite Durchschnitt liegt mit 5 Prozent auch tief. 0,1 Prozent ist aber ein katastrophaler Wert. Immerhin: Bei den Singapore-Töchtern Scoot und Silk Air arbeiten bereits ein paar Pilotinnen.
Kabinencrew zu 60 Prozent weiblich
Bei der Kabinencrew sieht es bei Singapore Airlines natürlich anders aus. 60 Prozent sind weiblich. Mit den «Singapore Girls» macht die Fluggesellschaft sogar Werbung – auch wenn es an dem Slogan «Singapore Girl, you’re a great way to fly» inzwischen oft Kritik gibt. Er sei sexistisch und würde Frauen als Objekte darstellen. Die Flugbegleiterinnen fallen an jedem Flughafen durch die traditionelle und bunte Kleidung auf.
Auch bei Lufthansa war es noch vor dreißig Jahren nicht selbstverständlich, dass Frauen ins Cockpit dürfen. Frauen seien der körperlichen Beanspruchung nicht gewachsen und die Mutterschaft lasse sich eh nicht mit dem Pilotendasein vereinbaren, so die Begründung. Erst 1988 gab es mit Evi Hetzmannseder und Nicola Lisy die ersten Pilotinnen bei der Kranich-Airline seit ihrem Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg.