Bei Boeing
Erneut Ärger beim Umbau von künftiger Air Force One
Boeing rüstet zwei 747-8 um, damit diese künftig als Air Force One dienen können. Falsche Gewichtsverteilung und ein nicht bestandener Drogentest sorgen nun für Ärger.
US-Präsident Joe Biden vor der aktuellen Air Force One: Die neuen Jets sind in Arbeit.
US-Präsident Joe Biden vor der aktuellen Air Force One: Die neuen Jets sind in Arbeit.
Es werden die Flugzeuge für die künftigen Präsidenten und Präsidentinnen der USA: Boeing baut derzeit zwei 747-8 im Auftrag der amerikanischen Regierung um, genannt VC-25A und VC-25B. Doch schon im vergangenen Jahr traten Probleme bei dem wichtigen Projekt auf.
Zuerst erklärte Boeing, mehr Zeit und wohl auch mehr Geld für die Fertigstellung der Jets zu brauchen. Grund seien Belastungen durch die Covid-19-Pandemie und die Pleite eines Subunternehmers. Im September berichtete die Zeitung Wall Street Journal dann, dass in einem der beiden Flugzeuge zwei leere Miniatur-Fläschchen Tequila gefunden wurden. Alkohol ist in den Anlagen des Flugzeugbauers grundsätzlich verboten und wer an den Air-Force-One-Jets arbeitet, braucht zudem eine spezielle Sicherheitsfreigabe.
Drogentest nicht bestanden
Anfang 2022 kam es wieder zu Schwierigkeiten, wie jetzt erneut das Wall Street Journal berichtet. Demnach gab es zwei Fälle, in denen das Gewicht eines der Flugzeuge verlagert wurde, dabei auf einigen der verwendeten Hebevorrichtungen aber deutlich mehr Gewicht lastete als vorgesehen. Es gab die Sorge, der Jet könnte beschädigt worden sein.
Die von Regierungsseite zuständige Luftwaffe teilte später mit, es habe keine Schäden gegeben. Aber es kam zu Verzögerungen. Zudem zeigte eine Untersuchung, dass einer der beteiligten Boeing-Angestellten nicht ordnungsgemäß für die Beaufsichtigung der Arbeiten zugelassen war und dass festgelegte Verfahren nicht vollständig eingehalten wurden. Eine weitere beteiligte Person bestand nach dem Vorfall einen routinemäßigen Drogentest nicht.
Auslieferung mit viel Verspätung
Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, die Situation sei korrigiert und Maßnahmen ergriffen worden, um ein erneute Probleme zu verhindern. Derweil verhandeln Boeing und das Verteidigungsministerium noch immer über den Zeitplan für die Lieferung der Flieger. Der Hersteller rechnet demnach mit einer Verzögerung von 17 Monaten, die Luftwaffe geht eher 24 Monaten aus. Eigentlich war die Auslieferung mal für Ende 2024 geplant.