Legendäres Flugzeug
Das zweite Ende der Bugatti 100P
Die originale Bugatti 100P von 1938 hob niemals ab. Eine Replik amerikanischer Enthusiasten sollte das nun schaffen. Doch beim dritten Testflug ist das legendäre Rennflugzeug abgestürzt.
Der Bugatti 100P beim Test im Oktober 2015. Im August 2016 ist der Nachbau abgestürzt.
In den USA versuchten Enthusiasten das legendäre Modell aus den Dreißigerjahren zum Leben zu erwecken.
Im Original war das von Ettore Bugatti entworfene Flugzeug 7,75 Meter lang und wies eine Spannweite von 8 Meter auf.
Bugatti hatte es spezifisch für den Geschwindigkeitswettebwerb Coupe Deutsch de la Meurthe entworfen.
Der Bugatti 100P beim Test im Oktober 2015. Im August 2016 ist der Nachbau abgestürzt.
In den USA versuchten Enthusiasten das legendäre Modell aus den Dreißigerjahren zum Leben zu erwecken.
Im Original war das von Ettore Bugatti entworfene Flugzeug 7,75 Meter lang und wies eine Spannweite von 8 Meter auf.
Bugatti hatte es spezifisch für den Geschwindigkeitswettebwerb Coupe Deutsch de la Meurthe entworfen.
Scotty Wilson und sein Team hatten mehr als sieben Jahre an ihrem Nachbau des historischen Rennflugzeugs gearbeitet. Doch bereits der erste Testflug im August 2015 stand unter schlechten Vorzeichen. Bei der Landung versagten die Bremsen, die nachgebaute Bugatti 100P schoss über die Landebahn heraus und wurde beschädigt. Ein zweiter Test im Oktober verlief erfolgreich und gab den Projektbeteiligten neue Hoffnung.
Der dritte Testflug mit einem Nachbau der legendären Bugatti 100P hätte nun den Durchbruch bringen sollen. Doch er endete am 6. August nach weniger als einer Minute Flugzeit mit einem fatalen Unfall. Zwar verlief der Start auf dem Clinton-Sherman Industrial Airpark in Oklahoma laut Augenzeugen noch problemlos. Kurz darauf kippte der Flieger jedoch nach links und stürzte mit der Nase voran in eine Wiese.
Behörden untersuchen Unfall
Das hölzerne Flugzeug fing sofort Feuer. Scotty Wilson, der Pilot und Mitentwickler des Nachbaus, kam beim Unfall ums Leben. Die Ersthelfer in einem Begleithelikopter konnten nichts mehr für den Tüftler tun. Das Wrack brannte vollständig aus. Die Unfallursache ist unklar und wird von den Behörden untersucht.
Für Wilson war es ein Lebenstraum, die Bugatti aus den Dreißigerjahren doch noch in die Luft zu bringen: «Für mich ist es das historisch bedeutsamste Flugzeug, das niemals geflogen ist», erklärte er in einem früheren Interview. Mit 11.000 Flugstunden in 12 verschiedenen Flugzeugen sei Wilson der ideale Mann für den Versuch eines Bugatti-Nachbaus gewesen, so ein Kollege gegenüber dem Lokalsender KFOR.
Krieg verhindert Geschwindigkeitsrekord
Die Bugatti 100P war ein Projekt von Autopionier Ettore Bugatti, der sich nach den Sportwagen der Fliegerei zuwandte. In beiden Bereichen lag das Augenmerk vor allem auf der Geschwindigkeit. Die hölzerne Bugatti 100P sollte bei einem Gewicht von 1400 Kilogramm mit zwei Motoren von jeweils 450 PS eine damalige Rekordgeschwindigkeit von 800 Kilometern pro Stunde erreichen.
Wegen dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde der Prototyp nie getestet. Der französische Staatsbürger Bugatti versteckte das unfertige Flugzeug vor der deutschen Besatzungsmacht in einer Scheune. Zwei Jahre nach Kriegsende starb der Pionier, ohne das Projekt wieder aufgenommen zu haben.
Nachbau wäre ins Museum gekommen
Zu den Besonderheiten der Bugatti 100P gehörten die damals revolutionäre Holzverbundbauweise und das Y-förmige Leitwerk. Beide Errungenschaften haben sich im Flugzeugbau nicht durchgesetzt. Wilson hat aber gezeigt, dass Bugattis Idee im Grundsatz funktioniert hätte.
Der Preis dafür war hoch. Der dritte Test hätte laut Teammitgliedern der letzte sein sollen. Wilson und seine Leute wollten den Nachbau danach in einem Museum in Großbritannien ausstellen.
Sehen Sie in der Bildergalerie Eindrücke des Nachbaus der Bugatti 100P und vom Original.