Epishuttle
Der Schneewittchen-Sarg, der Leben rettet
Eine besondere Liege erlaubt den sicheren Transport von Corona-Infizierten in Luftfahrzeugen. Der norwegische Hersteller Epiguard erlebt einen Nachfrage-Boom.
Ein Epishuttle wird in einen Ambulanzflieger verladen: Die Isolier-Liege schützt Besatzungen vor Ansteckungen.
Epishuttle vor der Verladung in einen Ambulanzflieger der deutschen Air Alliance.
Die Isolationsliegen sind vollkommen luftdicht.
Patienten können durch kreisrunde Schleusen versorgt werden. Ebenso lassen sich Beatmungsmaschinen anschließen.
Airbus Helicopter H145 der Deutschen Rettungsflugwacht DRF: Auch in Hubschraubern kann der Epiguard eingesetzt werden.
Ein Epishuttle wird in einen Ambulanzflieger verladen: Die Isolier-Liege schützt Besatzungen vor Ansteckungen.
Epishuttle vor der Verladung in einen Ambulanzflieger der deutschen Air Alliance.
Die Isolationsliegen sind vollkommen luftdicht.
Patienten können durch kreisrunde Schleusen versorgt werden. Ebenso lassen sich Beatmungsmaschinen anschließen.
Airbus Helicopter H145 der Deutschen Rettungsflugwacht DRF: Auch in Hubschraubern kann der Epiguard eingesetzt werden.
Erkrankte und verletzte Personen werden täglich an Bord von Flugzeugen transportiert. Patientenverlegungen mit speziell umgerüsteten Fliegern gehören zum Angebot vieler Businessjet-Anbieter. Doch auch wenn solche Krankenflüge Routine sind – vergangenen Sommer schrieb ein Ambulanzflugzeug Schlagzeilen.
In einer Challenger 604 der Nürnberger FAI Aviation Group erreichte am 21. August Alexander Navalny den Flughafen Berlin-Tegel. Der russische Oppositionspolitiker und Kreml-Kritiker wurde in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt, nachdem er in Russland mit dem hochgiftigen Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet worden war. Besondere Aufmerksamkeit bei Navalnys Rettungsflug bekam auch seine besondere Isolationsliege, die sich in diesem Jahr auch in der Coronakrise bewährt.
Schutz für Crews
Etwas erinnert der sogenannte Epishuttle an Schneewittchens gläsernen Sarg. Doch die Transportbox ist kein Märchengebilde, sondern ein Hightech-Produkt. Luftdicht abgekapselt von einer transparenten Abdeckung, können Patienten wie in einer Isolierstation transportiert werden. Besatzungen von Ambulanzflugzeugen und -Hubschraubern werden dabei vor Infektionen geschützt.
Durch kreisrunde und luftdichte Öffnungen kann medizinisches Personal im Epishuttle Patienten während des Transports versorgen und überwachen. Ebenso ist ein Anschluss eines Intensivbeatmungsgerätes möglich. In der Corona-Krise sind die Produkte stark gefragt.
Nachfrage-Explosion wegen Corona
«Bereits Ende März hatte Epiguard einen mehr als 20-fachen Anstieg der Bestellungen aus der ganzen Welt verzeichnet», sagt eine Sprecherin des Herstellers gegenüber aeroTELEGRAPH. Mehr als 60 Exemplare der Liegen wurden bisher an Betreiber von Ambulanzfliegern und -Hubschraubern auf der ganzen Welt ausgeliefert.
In Deutschland betreiben die FAI Aviation Group und Air Alliance die Liegen, sowie auch die Deutsche Rettungsflugwacht DRF. Von März bis Ende Oktober hat FAI mehr als 70 Corona-Patienten aus über 50 Ländern evakuiert. Ein Vorteil der Liegen ist auch, dass Luftfahrzeuge nach dem Transport von infektiösen Patienten schneller gereinigt werden können. Schwer Erkrankten spart es überlebenswichtige Zeit, wenn sie früher zu Intensivstationen mit freien Kapazitäten geflogen werden können.
«Jede Minute entscheidet»
Etwa 40.000 Euro kostet ein Epishuttle. Für die Betreiber eine sinnvolle Investition. «In Zeiten, in denen einmal mehr jede Minute entscheidet, möchten wir alles Mögliche tun, um für die Menschen und deren Leben da sein zu können» erklärt Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des Epishuttle.