Letzte Aktualisierung: um 17:59 Uhr

Privatisierung

Entscheidung über ITA Airways fällt schon in zehn Tagen

Der Rücktritt Mario Draghis verzögert die Entscheidung über von ITA Airways. Doch jetzt will der Noch-Premier die Privatisierung schnell in die Wege leiten.

«Nicht ewig» wolle man auf eine Entscheidung über die Zukunft von ITA Airways warten, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag (4. August) bei der Präsentation der Quartalszahlen. Der Hintergrund: Nach dem Rücktritt von Italiens Ministerpräsident Mario Draghi steht auf der Kippe, ob die Nationalairline überhaupt privatisiert wird. Sollte die ultrarechte Partei Fratelli d’Italia die Wahlen gewinnen, dann dürfte ITA staatlich bleiben.

Doch Draghi will offenbar unbedingt, dass die Privatisierung noch vor den Neuwahlen über die Bühne geht. Am Donnerstagabend erklärte er, der italienische Staat werde innerhalb von zehn Tagen über die Sache entscheiden. «Es ist nicht mein Anliegen, dies der nächsten Regierung zu überlassen.» Man müsse seine Pflicht bis zum Schluss erfüllen.

Gewerkschaften wollen Kauf durch Lufthansa

Die italienischen Gewerkschaften sind für einen Kauf durch Lufthansa und MSC und haben das in den letzten Wochen bereits zum Ausdruck gebracht. Denn: Alleine dürfte es ITA Airways kaum gelingen, profitabel zu werden. In einer großen Gruppe wie der Lufthansa-Gruppe hingegen sähe das anders aus.

Die italienische Nationalairline verlor in den letzten Monaten kontinuierlich Geld. Im Juni hat sie zwar erstmals einen Gewinn erzielt. Das liegt aber auch an der generell starken Urlaubssaison. Im Herbst und vor allem im schwachen Winter könnte es durchaus wieder anders aussehen.