Letzte Aktualisierung: um 20:05 Uhr

Emirates: B787-10 ist zu klein

Die Fluggesellschaft aus Dubai ist nicht am Stretch-Dreamliner interessiert. Die Langversion der B787 ist Emirates immer noch zu klein.

Erst kurz zuvor hatte Boeing medienwirksam den Stretch-Dreamliner angekündigt. Gleich fünf Erstkunden präsentierte der Flugzeugbauer: British Airways, Singapore Airlines, United Airlines sowie die Leasingunternehmen Air Lease und Gecas. Doch nicht alle sind offenbar so begeistert von Boeings Plänen. Emirates-Chef Tim Clark erklärte laut dem Internetportal Arabian Business, die B787-10 werde die Bedürfnisse seiner rasant wachsenden Fluggesellschaft wohl nicht decken können. Man setze immer stärker auf den Ultra-Langstreckenmarkt, so Clark. Und da seien eben andere Jets interessanter.

«Klar schauen wir uns den Flieger an», so der Emirates-Chef. «Aber die B787-10 wird für uns wohl ein bisschen zu klein sein.» Und sie komme auch nicht weit genug. Eher hofft Clark auf die Entwicklung der B777X, der Neuversion von Boeings Langstreckenflieger Triple Seven. Auch für diesen gab es vom Hersteller inzwischen die Bestätigung. Große Tragflächen und ein größerer Rumpf sollen ihn weiter und wirtschaftlicher fliegen lassen als vergleichbare Langstreckenjets. Emirates will das jetzige Angebot von 134 Zielen in 77 Ländern mit Hilfe des neuen Jets verdoppeln.

Nicht nur Top-Destinationen

Doch offenbar ist das nicht alles. Laut einem Bericht des Technikportals Crikey befindet sich Emirates gerade in Gesprächen mit Boeing, in denen es um den Bau eines Jets geht, der es Emirates ermöglichen würde, bis zu 20 Stunden lange Flüge anzubieten. «Vergessen Sie nicht, dass wir dabei nicht nur auf Flughäfen in den Top-Städten schauen. Auch Ziele aus der zweiten oder dritten Reihe sind für uns interessant», so Clark.

Ein Beispiel dafür ist die kürzlich bekannt gegebene Route von Mailand nach New York. Mit diesem Schritt zeigte Emirates auch, dass man bereit ist, europäische Anbieter nicht nur über Verbindungen via dem eigenen Drehkreuz Dubai, sondern auch in ihrem eigenen Markt anzugreifen. Auch die Strecken Kopenhagen – Seattle, Rom – Sydney, Madrid – Buenos Aires und Lissabon – Rio de Janeiro halten sich wacker als Gerüchte für mögliche neue Angebote von Emirates.