Zusatzgebühr
Emirates macht gute Economy-Plätze teurer
Vor einem Jahr machte die Golfairline die Sitzplatzreservierung gebührenpflichtig. Nun verlangt Emirates für gewisse Sitze noch mehr.
Economy-Passagiere: Wem egal ist, wo er sitzt, der kann den Zuschlag wie bei anderen Airlines umgehen.
Economy-Passagiere: Wem egal ist, wo er sitzt, der kann den Zuschlag wie bei anderen Airlines umgehen.
Noch schreibt Emirates schwarze Zahlen. Doch im Geschäftsjahr 2016/17 sank der Reingewinn der Fluggesellschaft wie Schnee in der Wüstensonne. Statt 7,1 Milliarden UAE-Dirham flog sie nur noch einen Überschuss von 1,3 Milliarden ein – umgerechnet sind das noch 289 Millionen Euro.
Deshalb sucht Emirates an immer neueren Orten nach Einnahmequellen – vor allem auch bei den Zusatzgebühren. Schon vergangenen Herbst machte die Golfairline die vorzeitige Sitzplatzreservierung gebührenpflichtig. Ein Flug von Frankfurt via Dubai nach Asien und zurück schlägt seither mit 100 Euro zusätzlich zu Buche, wenn man sich früh einen Sessels sichern will.
Vorne oder am Notausgang wirds teuer
Nun wird der Zuschlag abgestuft. Normale Sessel bleiben dabei gleich teuer und kosten auch nur für Reisende mit den billigsten Economy-Tarifen Special und Saver. Gute Sitze werden aber teurer – und das auch für die, die einen Flex- oder Flex Plus-Tarif gebucht haben und keinen hohen Vielfliegerstatus besitzen. Wer vorne im Flugzeug sitzen und schnell aussteigen will, muss seit dem 20. August 2017 mehr bezahlen. Dann fallen zwischen 25 und 75 Euro pro Strecke an.
Emirates bietet Reisenden künftig noch weitere Optionen. Wer in einer Zweierreihe mit Fenster und Gangplatz sitzen möchte (hinterster Bereich der 777 und vorne im A380), zahlt 30 bis 100 Euro. Wer als Reisender am Notausgang mehr Beinfreiheit genießen will, muss gar zwischen 50 und 120 Euro hinblättern. Wer das nicht zahlen will, kann darauf spekulieren, dass bei der Öffnung des Web-Check-ins die Sitze noch verfügbar sind. Dann ist die Auswahl gratis.
Andere tun es auch
Emirates geht damit den Weg, den andere Fluglinien schon länger gehen. Gebühren für die Sitzplatzreservierung haben viele schon früher eingeführt. Bei Lufthansa und Austrian Airlines zahlt man auf Langstreckenflügen in den günstigsten Tarifklassen 25 Euro pro Flugstrecke. Für Sitze mit mehr Beinfreiheit zahlt man bei der deutschen Fluglinie 50 bis 100 Euro.
Bei Swiss blättert man 29 Franken für einen normalen Sitz hin und 40 Franken für einen Economy-Sessel in den vordersten Reihen. Air Berlin verlangt zwischen 25 und 59 Euro. Die Gebühr ist auch eine Möglichkeit, den Flugpreis optisch tiefer zu machen.