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Airbus A380: Zu früh gefreut?

Airbus jubelt: Emirates bestellte nochmals 50 Superjumbos. Doch die Probleme des A380 sind damit noch nicht gelöst.

Bei Airbus konnte man endlich aufatmen. Nachdem in der Branche schon so manch einer dem A380 das Ende vorausgesagt hatte, zeigte eine Riesenbestellung von Emirates Airlines, dass es sehr wohl noch einen Markt für den Flieger gibt. Gleich 50 A380 will die Fluglinie aus Dubai hinzukaufen. Schon jetzt besitzt Emirates 38 Stück und fest bestellt sind bereits weitere 52 Exemplare. Mit der neuen Order kommt die Airline am Ende eine Megaflotte von 140 Superjumbos von Airbus.

Doch mehr als 90 der Flieger werden wohl nie gleichzeitig für die Fluglinie fliegen, schätzen Analysten. Der Grund: Bei der Fluggesellschaft legt man großen Wert auf eine junge Flotte. Daher laufen die Leasing-Verträge für die Jets kaum länger als zwölf Jahre. Die Lebensspanne des Superjumbos beträgt rund 25 Jahre. Und daran, dass es der Riesenjet auf dem sekundären Markt leicht haben wird, hat so manch ein Experte gehörige Zweifel.

Kein sekundärer Markt?

So etwa Richard Aboulafia. «Es gibt keinen Sekundärmarkt für den A380», ist der Analyst der Teal Group überzeugt. Bisher gebe es keine Anzeichen, dass es nach der ersten Nutzungsperiode auch nur annähernd genug Nachfrage für die A380 geben werde, die sich momentan im Dienst befänden.

Ein weiteres Problem: Der Jet ist nicht dafür gedacht, zu einem Frachter umgebaut zu werden. Also gebe es nur sehr wenige potenzielle Kunden: «Intra-Asien, Afrika, Europa und Transatlantik», so Aboulafia laut dem Fachportal AIN Online. Und dort seien alle passenden Anbieter solche, die großen Wert auf neue Flieger legten. «Im Grunde gibt es nur einen Anbieter, der auch Second-Hand-A380 nimmt. Delta. Und die haben bisher null Interesse gezeigt.»

3,5 Milliarden an gebraucht-Jets

Gehen die A380 also in Frührente? Falls ja, dann haben die Leasingfirmen das Problem, die stark auf den Jet setzen, allen voran die größte Kundin Doric. Der Listenpreis eines A380 dürfte nach Abschreibungen in 12 Jahren bei rund 170 Millionen Dollar liegen. Doric stünde dann vor der Herausforderung, 3,5 Milliarden an gebrauchten Fliegern los zu werden.

Doch Peter Hein, Managing Director bei Doric, sieht das gelassen. «Das ist alles pure Spekulation», so der Manager. «Und es gibt noch keinen Grund sich allzu sehr darüber den Kopf zu zerbrechen. Die ersten Jets kommen erst in sechs Jahren wieder auf den Markt.»