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Äthiopische Truppen

Armee schoss Embraer E120 irrtümlich ab

Tragischer Irrtum in Somalia: Äthiopische Soldaten feuerten fälschlicherweise auf die Embraer E120 von African Express Airways. Sie glaubten an ein Selbstmordkommando.

Das Flugzeug war im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie in Somalia unterwegs. Es sollte medizinisches Hilfsmaterial nach Bardale bringen. Doch kurz vor der Landung stürzte die Embraer E120 von African Express Airways vergangenene Woche ab. Alle sechs Insassen starben. Umgehend ging das Gerücht um, das Flugzeug sei abgeschossen worden.

In der Tat holte eine Rakete die Embraer E120 vom Himmel. Allerdings waren es nicht Rebellen, die der islamistischen Terrororganisation Daesh nahestehen und um Bardale aktiv sind. Es waren äthiopische Truppen. Die Ethiopian National Defense Forces gaben zu, das Flugzeug von African Express Airways fälschlicherweise getroffen zu haben.

«Mangelnde Kommunikation»

Die Soldaten hätten gedacht, die Embraer E120 sei auf einer Selbstmordmission. Man sei zuvor nicht über den «ungewöhnlichen Flug» informiert worden und das Flugzeug sei tief geflogen, hieß es in der Erklärung der äthiopischen Streitkräfte. «Aufgrund mangelnder Kommunikation und Aufklärung wurde das Flugzeug abgeschossen», so die Äthiopier weiter. Das Land unterstützt Somalia im Kampf gegen die Rebellen.

Die sechs Insassen waren Angestellte von African Express Airways. Die kenianische Airline wurde 1986 gegründet und hat offenbar somalische Besitzer. Nach eigenen Angaben besteht ihre Flotte aus zwei McDonnell Douglas MD-82, zwei Douglas DC-9-30, zwei Bombardier CRJ200 und zwei Embraer E120.