Staatliche Hilfe mit Bedingungen
El Al muss ein Drittel der Belegschaft entlassen
Die israelische Nationalairline bekommt staatliche Hilfe. Doch die Regierung setzt harte Bedingungen dafür. Sie treffen Angestellte und Großaktionäre von El Al.
Dreamliner von El Al: Finanzielle Probleme.
Dreamliner von El Al: Finanzielle Probleme.
Israel war eines der ersten Länder, das einen totalen Einreisestopp verhängte. Für die Nationalairline war das ein harter Schlag. Nachdem sie zuerst die lukrativen Routen nach China, Italien, Korea und Thailand hatte einstellen müssen, fielen nun auf einen Schlag auch die restlichen Einkünfte weg. El Al wurde in ihrer Existenz bedroht.
Im März kündigte das Management deshalb bereits einen harten Sparplan an. 1000 Stellen sollten gestrichen werden. Inzwischen hat sich die Lage weiter verschärft, und die israelische Fluggesellschaft musste den Staat um Hilfe rufen. Am Sonntag (10. Mai) bewilligte die Regierung eine staatliche Garantie für 80 Prozent eines Kredites über 400 Millionen Dollar.
Keine Dividenden mehr
Im Gegenzug legte die Regierung Israels Bedingungen fest. Die härteste: El Al muss ein Drittel der insgesamt 6000 Angestellten feuern. Zudem bekommen die verbleibenden Mitarbeiter fünf Jahre lang keine Freiflüge mehr. Darüber hinaus muss die Airline die Löhne der Gutverdiener, des Managements und des Aufsichtsrates kürzen.
Damit nicht genug. Die Regierung forderte als Gegenleistung auch, dass die Eigentümer von El Al selbst 100 Millionen Shekel oder umgerechnet 26 Millionen Euro einschließen. Zugleich dürfen sie bis zur Rückzahlung des Kredites keine Dividenden erhalten. Die Fluggesellschaft wird von den privaten Investmentgesellschaften Knafaim Holdings (35,3 Prozent), Ginzburg Group (7,97 Prozent) und Delek Group (8,75 Prozent) kontrolliert.
Staat will profitieren
Der Staat ist seit der Privatisierung nicht mehr an El Al beteiligt. Jetzt soll er jedoch über Phantomoptionen daran teilhaben, wenn es der Fluglinie wieder besser geht, berichtet die Wirtschaftszeitung Globes.