Flog einst für Hapag-Lloyd-Flug
Einmal in Pablo Escobars Boeing 727 übernachten
In Bristol kann man bei Airbnb eine Nacht in einer alten Boeing 727 buchen. Das Flugzeug flog in den 1970er-Jahren für Hapag-Lloyd und soll später für das Drogenkartell unterwegs gewesen sein.
Mafia und Drogenbosse üben auf viele Menschen trotz ihrer furchtbaren Verbrechen eine Faszination aus. So erfreut sich etwa die Serie Narcos über Pablo Escobar auf Netflix großer Beliebtheit. Der Reiz liegt in der Mischung aus Kriminalgeschichte, Macht, Gewalt und dem Aufstieg eines der berüchtigsten Drogenbosse der Welt. 1993 soll Escobar im kolumbianischen Medellin von Spezialeinheiten erschossen worden sein.
Ein Stück von Escobars einstigem Imperium steht heute auf einem Industriegelände im englischen Bristol. Eigentümer der Boeing 727, die einst dem berüchtigten Drogenboss gehört haben soll, ist heute Johnny Palmer. Der englische Unternehmer Palmer will vom Mythos Pablo Escobar profitieren und hat das Flugzeug in ein exklusives Airbnb umgebaut.
Boeing 727 mit Interieur aus den 1980er Jahren
Ob die Maschine wirklich dem kolumbianischen Kokain-König Escobar gehört hat, ist nicht belegt. Es gibt lediglich ein undatiertes Bild, das ihn zeigt, wie er aus einer baugleichen Maschine steigt. Belegt ist hingegen, dass die Boeing 1968 an Japan Airlines ausgeliefert wurde. Sechs Jahre lang war die Maschine auch in Deutschland als D-AHLQ registriert und flog für Hapag-Lloyd-Flug.
1981 wurde das Flugzeug zu einem Privatjet umgebaut und in den USA registriert. Ein Jahr später erfolgte die Registrierung auf den Cayman Islands. Zwischen 1982 und 2015 wechselte die Maschine viermal den Besitzer, bevor sie 2015 ausrangiert und auf einem Flugzeugfriedhof abgestellt wurde. Dort entdeckte es Palmer und wollte ursprünglich ein Büro draus machen.
Pytch Air für vier Personen
Zwar hat das Flugzeug keine Tragflächen mehr, aber das Interieur ist teilweise noch im Originalzustand aus den 1980er Jahren, inklusive Clubsesseln, Walnussholzvertäfelung und Wollteppich, wie es in der Anzeige heißt. Mietende können sich zwei geräumige Lounge-Bereiche, ein Kingsize-Bett, zwei Einzelbetten, elegante Ledersessel, drei Toiletten und eine luxuriöse Dusche mit vergoldeten Armaturen freuen. Die 727 bietet Platz für vier Personen.
Palmer vermarktet die Unterkunft unter dem Namen Pytch Air. Unterhalb des Flugzeugrumpfs hat er einen Whirlpool und eine Sauna installieren lassen. Preisgünstig ist das Ganze jedoch nicht: Eine Nacht kostet je nach Saison rund 549 Dollar. Hinzu kommen eine Reinigungsgebühr sowie die Airbnb-Gebühr. Insgesamt beläuft sich der Preis pro Nacht auf 721 Dollar.