Flugtest
Das bietet die Business Class von Jetblue im Airbus A321 LR
Jetblue will bei ihren neuen Transatlantikflügen mit speziellen Extras und exzellentem Service punkten. Hält die Fluggesellschaft, was sie verspricht?
Jetblue geht mit Airbus A321 LR über den Nordatlantik. Ist das für Passagiere ein Nachteil? Wir sind klar der Meinung: Ganz und gar nicht.
Die Mint genannte Business Class steht vorne im Flugzeug und besteht aus 24 Suiten.
Das Amenity Kit.
Die Suiten bieten Reisenden viel Platz und Privatsphäre.
Vor dem Start gibt es Nüsse, Oliven und eingelegte Artischocken plus Getränke.
Sehr ansprechend angerichtet: Vorspeise und Hauptgang.
Die Nachspeise (ja, wir haben zwei davon gegessen).
Die Menüauswahl ist erfrischend und hip.
Ein Blick aus dem Fenster.
Die Suiten bestechen auch durch viel Stauraum.
Zudem gibt es genug Stromanschlüsse.
Jetblue geht mit Airbus A321 LR über den Nordatlantik. Ist das für Passagiere ein Nachteil? Wir sind klar der Meinung: Ganz und gar nicht.
Die Mint genannte Business Class steht vorne im Flugzeug und besteht aus 24 Suiten.
Das Amenity Kit.
Die Suiten bieten Reisenden viel Platz und Privatsphäre.
Vor dem Start gibt es Nüsse, Oliven und eingelegte Artischocken plus Getränke.
Sehr ansprechend angerichtet: Vorspeise und Hauptgang.
Die Nachspeise (ja, wir haben zwei davon gegessen).
Die Menüauswahl ist erfrischend und hip.
Ein Blick aus dem Fenster.
Die Suiten bestechen auch durch viel Stauraum.
Zudem gibt es genug Stromanschlüsse.
Ein Neuling hat sich ins hart umkämpfte Geschäft mit Flügen über den Nordatlantik gestürzt. Jetblue fliegt seit August zwischen New York und London. Die amerikanische Fluggesellschaft will mit einem exzellenten Service und vielen Extras, aber auch dem Preis neben Urlaubsreisenden vor allem auch die lukrativen Geschäftskunden ansprechen. Dazu hat sie 24 Mini-Suiten in ihre Airbus A321 LR verbaut.
Und was bietet denn nun Jetblue ganz konkret? Wir haben Die Mint genannte Business Class auf einem Flug von London-Heathrow nach New York JFK im Oktober getestet.
Buchung/Reservierung: ★★★★★. Die Webseite von Jetblue kommt sehr aufgeräumt und zugleich modern daher. Das Menü umfasst Book, Manage Trips, Check-in und Travel Infos und erlaubt so den schnellen Zugriff auf die zentralen Funktionen für Reisende – etwas, was leider vielerorts noch immer nicht so ist. Sitzplatzauswahl und Buchung von Extras funktionieren bei unserem Test schnell und einwandfrei. So wünschen wir uns das Online-Erlebnis.
Check-in/Einsteigen: ★★★☆☆. Für Business-Reisende steht ein Schalter zur Verfügung. Das Check-in dauert recht lange, da unser Flug noch zu einer Zeit stattfindet, in der Menschen aus dem Schengen-Raum nur mit Spezialbewilligung in die USA einreisen dürfen. Das alles zu kontrollieren, ist für die Angestellten eine Herausforderung. Ein großer Nachteil von Jetblue ist derzeit noch, dass für die Passagierinnen und Passagiere keine Lounge zur Verfügung steht. Das soll sich aber ändern. Zum Zeitpunkt unseres Tests gab es sie aber noch nicht. Das gibt Abzug. Fürs Einsteigen werden am Flughafen London-Heathrow Selbst-Boarding-Gates verwendet. Das hat nicht nur Vorteile – das persönliche Erlebnis geht verloren. Zudem sind die Platzverhältnisse etwas beengt, was jedoch am Airport und nicht der Airline liegt.
Crew: ★★★★☆. An Bord spüren wir sofort viel Aufmerksamkeit, verbunden mit einer amerikanischen Lockerheit. Das gefällt uns sehr. Ein klitzekleines Detail macht uns zudem besonders Eindruck: Auf der Menükarte sind von Hand die Vornamen der drei Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter vermerkt. Das schafft sofort eine persönliche Note. Und man spürt, dass bei Jetblue ein Team am Werk ist, das weiß, wie man Service gut umsetzt. Auch während des Fluges kümmert sich die dreiköpfige Business-Class-Crew immer wieder um die 24 Fluggäste und zieht sich nicht einfach in die Bordküche zurück. Abzug geben wir nur dafür, dass eine Bestellung für ein Getränk zwei Mal vergessen ging.
Kabinenausstattung: ★★★★★. Die Business Class in den Airbus A321 von Jetblue steht denen anderer Fluggesellschaften in größeren Flugzeugen in nichts nach. Da sie vorne im Flugzeug angeordnet (sie reicht bis vor die Tragflächen) und fix mit einer Wand von der Economy abgetrennt ist, wirkt sie großzügig. Die Airspace-Beleuchtung verleiht ihr zudem eine gediegene Ambiance. Die Gepäckfächer reichen für die 24 Gäste problemlos aus. Für sie stehen zudem gleich zwei Toiletten zur Verfügung, auch das ist mehr als bei anderen Airlines.
Sitz: ★★★★★. Die Suiten bieten dem Gast wirklich viel Platz und erlauben ein sehr hohes Maß an Privatsphäre, da man weder die Nachbarn vorn und hinten noch den auf der anderen Seite des Ganges sieht, wenn die Tür geschlossen ist. Schlafen ist deshalb auf dem vollflachen Bett auch für großgewachsene Menschen problemlos möglich. Zudem staunen wir über den vielen Stauraum.
Sauberkeit: ★★★★★. Hier gibt es absolut nichts auszusetzen, alles ist blitzblank. Verstärkt wird der tadellose Eindruck durch das geringe Alter der Flugzeuge, Kratzer im Interieur findet man noch kaum.
Mahlzeiten: ★★★★☆. Zum Start gibt es Schaumwein – wie bei amerikanischen Fluggesellschaften oftmals – in Plastikbechern oder auch einen alkoholfreien Drink. Aber auch ein richtiger Longdrink ist verfügbar. Hier bietet Jetblue eine wirklich imposante Auswahl. Dazu werden Nüsse, Oliven und sehr schmackhafte eingelegte Artischocken gereicht. Vorspeise und Hauptgang werden nach dem Start dann zusammen serviert. Die Menükarte finde wir überraschend, modern und erfrischend. Zur Vorspeise wählen wir Süßkartoffeln mit Salat und einer Buttermilch-Sauce. Als Hauptgang wählen wir Hähnchen Milanese. Als Nachspeise gibt es Vanilleeis mit Krokant. Alles mundet
Unterhaltungssystem: ★★★★★. Ein kleines Detail, das uns gleich beim Einstieg beeindruckt und unseren Eindruck über den Fokus auf den Service verstärkt. Auf dem Bildschirm steht zur Begrüßung der Vorname des Fluggastes. Die Auswahl der Filme und Serien ist breit, nicht nur Blockbuster und nicht nur amerikanische Produktionen stehen zur Verfügung. Das gefällt uns. Der Bildschirm ist 17 Zoll groß, er lässt sich über die Fernbedienung, über Berührung oder auch mit dem eigenen, gekoppelten Smartphone steuern.
Wifi/Strom: ★★★★★. Fly-fi nennt Jetblue ihr W-Lan-Angebot, das kostenlos ist. Auf dem ganzen Flug funktioniert es tadellos. Zudem bietet die Fluglinie in den Suiten gleich zwei Strom- und USB-Steckdosen – mehr als bei anderen Fluggesellschaften. Aber da viele Reisende heute mehrere Geräte nutzen, ist das inzwischen sehr zeitgemäß. Auch eine kabellose Ladestation steht zur Verfügung. Wir sind beeindruckt.
Extras: ★★★★★. Hier zeigt Jetblue ganz große Klasse. So bekommen Business-Reisende nicht nur Socken für ihren Aufenthalt, sondern Pantoffeln, richtige Pantoffeln. Es ist nur ein Beispiel. Das in hippem Kartonoptik daherkommende Amenity Kit ist eine regelrechte Wundertüte und enthält nicht nur die Klassiker Ohrstöpsel, Schlafmaske, Socken, Lippenbalsam und Zahnbürste. So fanden wir drin ein XL-Erfrischungstuch für den Körper, das die Haut befeuchten und beruhigen soll oder ein Elektrolyt-Serum, das den Wasserhaushalt der Reisenden verbessern soll und einen Zahnputz-Kaugummi. Zudem gab es eine vollwertige Handcreme. Noch überraschender: Auf dem Hin- und Rückflug waren die Amenity Kits nicht identisch. Hier hat sich jemand wirklich etwas überlegt und nicht gespart.
Gesamtnote: 4,6 – Sehr gut
(Skala: Sehr gut = über 4,5, Gut = 3,7 bis 4,4, Befriedigend = 2,7 bis 3,6, Schlecht = 2,0 bis 2,6, Sehr schlecht = unter 2,0)
Fazit: Jetblue hält definitiv, was versprochen wurde. Hier tritt ein neuer Konkurrent auf, der den etablierten Anbietern durchaus Kundinnen und Kunden abjagen kann – dank hervorragendem Angebot. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist allerdings das Angebot bisher noch nicht wirklich konkurrenzfähig, da man mangels fehlender europäischer Kooperationspartner den Umweg über London machen und dabei nochmals einchecken muss.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie weitere Bilder aus der Transatlantik-Business-Class von Jetblue.
Der Testflug verursachte 724 Kilogramm CO2. Wie bei allen Dienstreisen kompensierte aeroTELEGRAPH diese Emissionen durch die Unterstützung von Aufforstungsprojekten und des Kaufs von Biokerosin über den Kompensationsanbieter Compensaid.
Das Flugticket für diesen Test wurde von Jetblue zur Verfügung gestellt. Die Tester von aeroTELEGRAPH hatten bei ihrem Urteil trotzdem freie Hand. Die Fluggesellschaft nahm weder Einfluss auf den Inhalt des Artikels noch stellte sie irgendwelche Bedingungen. Das würde dem Verhaltenskodex von aeroTELEGRAPH widersprechen.