Idee von Qantas
Ein Vielfliegerstatus für alle, die sich um die Umwelt sorgen
Nur wenige Reisende kompensieren ihre Flüge. Qantas hofft, das durch Belohnungen zu ändern. Auch bei Lufthansa tüftelt man an einem ähnlichen Programm.
Passagierin: Wer bei Qantas etwas für die Umwelt tut, erhält etwas zurück.
Passagierin: Wer bei Qantas etwas für die Umwelt tut, erhält etwas zurück.
Dass Fliegen der Umwelt schadet, ist kein Geheimnis. Alle, die in ein Flugzeug steigen, dürften sich bewusst sein, dass auf dem Flug CO2 ausgestoßen wird, und das der Atmosphäre schadet. Und trotzdem kompensiert nur ein verschwindend geringer Anteil der Passagierinnen und Passagiere ihre Flüge.
Bei Qantas sind es immerhin rund 11 Prozent. Doch das reicht der Airline nicht. Sie will den Anteil der Reisenden, die den Schritt wählen, jetzt erhöhen – und hat beschlossen, diejenigen, die kompensieren, zu belohnen.
Auch Solarzellen daheim helfen
Dafür muss man allerdings Mitglied im Vielfliegerprogramm der Fluggesellschaft sein. Neben den bestehenden Bronze-, Silber-, Gold-, Platin- und Platinum One-Stufen führt Qantas noch eine andere Stufe ein: Die Kategorie Green, also Grün. Sobald der Status erreicht sei, würden die Mitglieder mit Vorteilen wie Bonus-Punkten oder Statusgutschriften belohnt, so die australische Fluggesellschaft. «Diese Vorteile werden zusätzlich zu den Prämien gewährt, die sie im Rahmen ihres bestehenden Flugstatus erhalten.»
Um grün zu werden, kann man seine Flüge kompensieren – aber auch andere Handlungen, die der Umwelt helfen, werden von der Airline belohnt. Auch wer am Boden nachhaltige Entscheidungen treffe, könne sich qualifizieren – etwa durch Übernachtungen in Öko-Hotels, oder wenn man zu Hause Solarzellen installiert. Jedes Jahr müsse man mindestens fünf nachhaltige Aktivitäten in sechs Bereichen – Fliegen, Reisen, Lebensstil, nachhaltige Einkäufe, Verringerung der Umweltbelastung und Spenden – durchführen, um den Status zu erreichen.
Lufthansa plant Ähnliches
Bei Lufthansa ist der Anteil der Reisenden, die ihre Flüge kompensieren sogar noch kleiner: nur ein bis zwei Prozent entscheiden sich dafür. Wie Vorständin Christina Förster, zuständig für die Kundenbeziehungen, kürzlich der Nachrichtenagentur Bloomberg erzählte, plant die Fluggesellschaft etwas Ähnliches wie die australische Konkurrentin. Man wolle die Passagiere, die die Umwelt bedenken, belohnen – das könne verschieden aussehen, so Förster. Ein entsprechendes Programm könnte schon kommendes Jahr starten.