Ein gar nicht mal so heißer Sommer in Oman

Während die Temperaturen in den Sommermonaten auf der Arabischen Halbinsel oft über 40 Grad Celsius erreichen, herrscht in bestimmten Gegenden Omans, wie dem Hajar-Hochgebirge oder der Region Dhofar, ein angenehmes und gemäßigtes Klima. Reisende können dort Abkühlung finden, insbesondere im Süden, wo der Sommer mit der Monsunzeit zusammenfällt. Tägliche Sprühregen sorgen für eine angenehme Lufttemperatur und eine üppige Pflanzenwelt. Aber auch in anderen Teilen des Sultanats gibt es zahlreiche Aktivitäten, die für Erfrischung sorgen. Vom Schnorcheln mit majestätischen Walhaien über ein belebendes Bad in einem der Wadis bis hin zu einer Runde Golf unter dem Sternenhimmel – mit diesen fünf Aktivitäten können Reisende selbst in den Sommermonaten einen kühlen Kopf in Oman bewahren.

Ein total verregneter Urlaub oder das Naturphänomen Khareef

In den Sommermonaten gibt es keine andere Region auf der Arabischen Halbinsel, die stärker im Kontrast zu den üblichen Klischees steht als die Küstenebene von Dhofar. Dank der Monsunregen von Juni bis September fallen die Temperaturen in der südlichsten Region Omans auf «kühle» 20 Grad Celsius. Die kargen Hänge werden plötzlich von einer Vegetation des Nebelwaldes bedeckt, und die Hauptstadt Salalah erhält eine tropische Atmosphäre. Diese klimatische Veränderung wird als «Khareef» (Monsunsaison) bezeichnet. In einem schmalen Küstenstreifen, der sich etwa 250 Kilometer von Ost nach West erstreckt, herrscht an den von Kokospalmen gesäumten Stränden und in den Plantagen mit exotischen Früchten eine Dschungelatmosphäre.

Der Monsun reicht nur etwa 30 Kilometer ins Landesinnere, was einen markanten Unterschied zwischen der grünen Oasenlandschaft mit zahlreichen Wasserfällen, die der Küste zugewandt ist, und der umliegenden, weiterhin sehr trockenen «Unbewohnten Zone» schafft. Die niedrigen Temperaturen und der ersehnte Regen locken zahlreiche Besucher aus den Nachbarländern Omans an und machen Dhofar im Sommer zu einem Mekka für arabische Reisende, die die frische Luft und das neblige Klima genießen möchten. Selbst Monate nach dem Monsun ist die Landschaft in Dhofar vielerorts noch von verschiedenen Grüntönen geprägt.

Wadis voller Wasserspaß

Wadis sind Flussläufe, die wie Oasen inmitten karger Landschaften liegen. In der Trockenzeit sind sie einsame Wüstentäler mit beeindruckenden Felsformationen. Sobald jedoch Süßwasser fließt, verwandeln sie sich in grüne und schattige Oasen mit natürlichen Felsbecken und Wasserfällen, die von imposanten Felswänden umgeben sind. Wadis sind oft gut versteckt in den bergigen Regionen Omans zu finden, und der Weg zu ihnen führt häufig durch beschattete Schluchten, die am Ende eine erfrischende Überraschung bieten.

Eines der beliebtesten Wadis im Sultanat Oman ist das Wadi Bani Khalid, das sich etwa dreistündig südwestlich von der Hauptstadt Maskat befindet. Der Spaziergang durch das Wadi ist kurz (ungefähr 10 Minuten) und wird mit einem Süßwasserpool belohnt, der von kristallklarem Wasser inmitten der zerklüfteten Berglandschaft umgeben ist. Alternativ kann man dort auch ein Picknick unter schattigen Palmen genießen.

Schnorcheln rund um die Daymaniyat Inseln

Im omanischen Sommer ist es unter Wasser deutlich kühler als über Wasser, mit Wassertemperaturen von 26 bis 31 Grad. Die Unterwasserwelt entlang der Küste Omans ist weitgehend unberührt und bietet ideale Bedingungen zum Schnorcheln. Dank der angenehmen Wassertemperaturen können Besucher das Schauspiel stundenlang genießen. In den Sommermonaten von Juli bis Oktober sind die Gewässer vor der Küste der Hauptstadt reich an Plankton und damit ein beliebtes Gebiet für Walhaie. Einer der besten Schnorchelplätze, um diese majestätischen Kreaturen und andere faszinierende Meeresbewohner zu beobachten, sind die Daymaniyat Inseln im Golf von Oman.

Diese neun Inseln, zwischen Barka und Al Seeb gelegen, bilden ein Meeresschutzgebiet, in dem bedrohte Meeresschildkröten, unberührte Korallenriffe und exotische Fische leben. Das Wasser in diesem Gebiet ist so klar, dass die Sichtweite bis zu 20 Meter beträgt. Das Naturschauspiel gleicht einer Szene aus Disneys «Findet Nemo». In der flachen Bucht am nordöstlichen Ende der größten Insel der Daymaniyat Inseln können Reisende über dem Riff schnorcheln. An der Südwestseite des Archipels besteht die größte Chance, grüne Meeresschildkröten zu beobachten. Mit etwas Glück können Schnorchler auch auf Delfine und Walhaie treffen.

Wanderungen im Hochgebirge

Das Hajar-Gebirge bietet in den Sommermonaten angenehm warme Tagestemperaturen um die 30 Grad Celsius und milde Abendtemperaturen. Eine der beeindruckendsten Wanderstrecken des Landes ist der Balcony Hike (W6-Route). Der Weg startet in Al Khitaym, einem Dorf, das 130 Kilometer westlich von Maskat liegt. Auf einer Strecke von vier Kilometern führt die Wanderung entlang schmaler Pfade zwischen kargen Klippen und steilen Felsen entlang der bis zu 1.000 Meter tiefen Schlucht des Wadi Nakhar, die auch als «Grand Canyon Omans» bekannt ist. Die Wanderung hin und zurück dauert etwa drei bis vier Stunden. Abenteuerlustige Wanderer starten direkt nach Sonnenaufgang, um die kühleren Morgenstunden optimal für den Aufstieg von rund 200 Höhenmetern und das goldene Licht zu nutzen.

Jabal Shams, mit einer Höhe von 3.075 Metern, ist der höchste Berg des Sultanats und wird auch als Sonnenberg bezeichnet, da er als erster Punkt in Oman von der aufgehenden Sonne erreicht wird. Nirgendwo sonst im Land ist der Sonnenaufgang so spektakulär wie auf diesem Gipfel. Die Wanderung dorthin (W4-Route) ist ideal für Abenteurer, die die Herausforderung lieben und keine Scheu haben, mitten in der Nacht aufzustehen, um den Gipfel in fünf bis sieben Stunden vor Sonnenaufgang zu erreichen. Die Temperaturen auf dem Gipfel variieren zwischen 14 und 24 Grad Celsius und sind damit deutlich kühler als in den unteren Bergregionen.

Nächtliches Golfspiel in Maskat

Die Golfer auf den Golfplätzen rund um Maskat werden tagsüber von der prallen Sonne herausgefordert, aber die Golfclubs haben dafür eine Lösung gefunden: Die Plätze sind nachts beleuchtet, sodass Golfer ihre Bälle bequem in der kühlen Abendluft abschlagen können. Mit einer angenehmen Durchschnittstemperatur von 28 Grad Celsius ist es zu dieser Zeit ideal für den Sport. Darüber hinaus begeistert der gelegentliche Blick weg vom Ball in den Nachthimmel, wo Tausende von Sternen um die Wette funkeln.

Die Tourismus Zukunft in Oman

Der Oman hat bedeutende Investitionen in die Entwicklung des Tourismussektors getätigt. Bis zum Jahr 2025 werden mehr als 360 Projekte abgeschlossen sein, die eine Vielzahl von Maßnahmen umfassen. Dazu gehören integrierte Tourismuskomplexe, diverse Unterkunftsmöglichkeiten sowie Restaurierungsarbeiten an Kulturerbestätten, Festungen und historischen Monumenten. Der Oman bietet den Besuchern auch neue Attraktionen, wie das faszinierende «Oman Across Ages Museum» oder die «Längste Seilrutsche» der Welt. Ein geplantes Highlight ist der Bau eines gigantischen «Botanischen Gartens Oman» in der Nähe der Hauptstadt Muscat. Dieser Garten wird ein beeindruckendes Naturerlebnis bieten und die einheimische Flora und Fauna präsentieren.

Der Oman legt großen Wert auf eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus. Die Behörden setzen auf eine harmonische Integration des Tourismus in die natürliche Umgebung und möchten gleichzeitig den Schutz der Umwelt und der kulturellen Erbes des Landes sicherstellen. Diese sorgfältige und verantwortungsvolle Herangehensweise spiegelt das Bestreben wider, den Tourismus im Einklang mit der Natur und der lokalen Kultur zu entwickeln.

Weitere Informationen zu Oman unter www.experienceoman.om

Die nationale Fluggesellschaft Oman Air bietet auch in den Sommermonaten mehrmals wöchentlich Flüge von Muscat zu den Destinationen Frankfurt, München und Zürich an. Darüber hinaus gibt es auch andere Fluggesellschaften, die vor allem in den Wintermonaten regelmäßige Flüge in das Sultanat Oman anbieten.