Letzte Aktualisierung: um 16:43 Uhr

Lufthansa rückt Töchter zusammen

Edelweiss-Chef übernimmt auch Steuer bei Eurowings Discover

Lufthansa lässt den bisherigen Eurowings-Discover-Chef ins zweite Glied zurücktreten. Künftig wird Edelweiss-Chef Bernd Bauer beide Ferienflieger des Konzerns führen.

Schon als Eurowings Discover noch keinen offiziellen Namen hatte, sondern noch als Projekt Ocean firmierte, war klar: Vorbild für Lufthansas neuen Ferienflieger ist die Schweizer Tochter Edelweiss, die eng mit ihrer Schwester Swiss verflochten ist.

Eurowings Discover ergänze «das touristische Angebot von Lufthansa an den deutschen Drehkreuzen», schrieb der Luftfahrtkonzern, als Eurowings Discover im Juni 2021 grünes Licht vom Luftfahrt-Bundesamt erhielt. «Mit aufeinander abgestimmten Angeboten von Swiss und Edelweiss betreibt die Lufthansa Group an ihrem Drehkreuz Zürich dieses kombinierte Geschäftsmodell bereits seit vielen Jahren mit Erfolg.

Zwei Fluggesellschaften, ein Chef

Eurowings Discover mietete dann auch gleich zum Start Airbus A330 von Edelweiss und tut das bis heute. Jetzt verzahnt der Lufthansa-Konzern seine beiden Ferienflieger aber noch deutlich stärker als bisher: Sie bekommen eine gemeinsame Führung.

Bernd Bauer, seit 2014 Chef von Edelweiss, übernimmt am 1. Oktober zusätzlich den Chefposten bei Eurowings Discover, wie Lufthansa am Mittwoch (14. September) mitteilt. Der bisherige Chef Wolfgang Raebiger ist dann nur noch Betriebschef von Eurowings Discover.

Schon lange Verzahnungspläne

Mit den Führungsteams in Frankfurt bei Eurowings Discover und in Zürich bei Edelweiss soll Bauer den Ausbau des Tourismusgeschäfts im Lufthansa-Konzern beschleunigen. Das Unternehmen betont, beide Airlines «behalten auch künftig ihre Eigenständigkeit und operieren auch in Zukunft unter ihren bekannten Namen in ihren jeweiligen Märkte».

Tatsächlich gab es schon 2016 – lange vor der Entstehung von Eurowings Discover – Pläne, Edelweiss und Eurowings näher zusammenzurücken. «Wir sehen in Zukunft durchaus noch mehr Potenzial in der Zusammenarbeit mit Eurowings», so ein Edelweiss-Sprecher damals.

Andere Vorzeichen als noch 2016

Zu diesem Zeitpunkt 2016 war der damalige Eurowings-Chef Karl Ulrich Garnadt gerade als Präsident in den Verwaltungsrat von Edelweiss eingezogen. In der Schweiz gab es Befürchtungen, Edelweiss könnte künftig an Bedeutung verlieren. Sechs Jahre später nimmt nun der Edelweiss-Chef auf dem Chefsessel von Eurowings Discover Platz.