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Airbus-Großkunde

Easyjet-Chef: «Ich glaube nicht an Lowcost auf der Langstrecke»

Der Billigflieger erwartet in den nächsten zehn Jahren Hunderte neue Jets von Airbus. Der A321 XLR wird nicht dazukommen. Easyjet-Chef Johan Lundgren erklärt, warum.

Easyjet geht es wirtschaftlich gut. Die britische Lowcost-Airline rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Konzerngewinn vor Steuern zwischen 440 und 460 Millionen Pfund (umgerechnet 510 und 533 Millionen Euro). Erstmals schreibt die Fluggesellschaft auch an ihrer Berliner Basis Gewinne. Insgesamt hat Easyjet im Geschäftsjahr 2023 über 82 Millionen Reisende befördert. Und die Zeichen stehen auf Wachstum.

Um das zu stemmen, wird Easyjet in zwei Phasen neue Flugzeuge übernehmen. In der ersten Phase bis 2029 sind bei Airbus noch Aufträge für 158 Jets offen. Für die zweite Phase von 2029 bis 2034 hat die Fluggesellschaft 157 Flugzeuge fest bestellt und hält Optionen für bis zu 100 weiteren. Bei allen Bestellungen handelt es sich um A320 Neo und A321 Neo.

Was gegen Low-Cost-Langstrecke spricht

Anders als etwa der ungarische Billigflieger Wizzair und womöglich auch Eurowings wird Easyjet aber keine Airbus A321 XLR bestellen – das sagte Airline-Chef Johan Lundgren vergangene Woche in Berlin gegenüber aeroTELEGRAPH. «Ich glaube aus wirtschaftlichen Gründen nicht an das Geschäftsmodell Low-Cost auf der Langstrecke», erklärte Lundgren. «Je länger ein Flug dauert, desto unrentabler wird er im Low-Cost-Geschäft.»

Laut dem Easyjet-Chef kann das Geschäft auf der Langstrecke nicht funktionieren, weil bei Billigfliegern die Margen viel dünner sind und zugleich die hochpreisigen Reiseklassen fehlen, mit denen klassische Fluggesellschaften auf der Langstrecke das meiste Geld verdienen. «Wir haben keine First- oder Business-Class», betonte Lundgren.

Hoffnungsträger für mittelgroße Airports

XLR steht steht für eXtra Long Range, extra lange Reichweite. Die A321-Neo-Variante mit Zusatztank soll 8700 Kilometer weit fliegen können – wenn die zusätzlich nötig gewordenen Brandschutzmaßnahmen dies nicht noch einschränken. Der Flieger, dessen Erstauslieferung mittlerweile für 2024 geplant ist, ist in Deutschland gerade für mittelgroße Flughäfen wie Düsseldorf oder Hamburg ein Hoffnungsträger mit Blick auf neue Langstreckenrouten.