Carolyn McCall
Easyjet-Chefin schießt gegen Swiss
Die Swiss versucht mit neuen Tarifen, den Billigfliegern Konkurrenz zu machen. Easyjet-Chefin Carolyn McCall hält davon wenig.
Carolyn McCall: Die Easyjet-Chefin gibt Swiss keine Chance.
Carolyn McCall: Die Easyjet-Chefin gibt Swiss keine Chance.
Tiefere Preise, One-Way-Tarife, Gebühren für Aufgabegepäck – Swiss hat sich einiges einfallen lassen, um gegen Billigflieger anzukommen. Vor allem Easyjet macht der Swiss das Leben schwer. Die Chefin der britischen Billigairline hält nicht besonders viel von den Ambitionen. «Den traditionellen Airlines wird es nicht gelingen sich zu wandeln», so ihre Meinung.
Dazu hätten die Fluglinien viel zu starre Kostenstrukturen. «Man kann als Luxus-Label eben nicht plötzlich ein Aldi werden», so die Managerin in einem Interview mit der Schweizer Aargauer Zeitung. Das sei schlicht nicht möglich und sei auch noch in keiner Branche vorgekommen. «Schauen Sie nur mal die Probleme an, die die Swiss mit ihren Piloten hat, weil sie deren Löhne senken muss». Die eigenen Löhne, so betont die Airline-Chefin, seien mit denen anderer Airlines zu vergleichen.
Wegzug aus Basel?
Dem britischen Billigflieger Easyjet drohen am Flughafen Basel Mulhouse höhere Kosten. Die französische Regierung überlegt sich, von dort ansässigen Firmen Unternehmenssteuern zu verlangen. Easyjet-Chefin Carolyn McCall rechnet mit einer Entscheidung im Jahr 2015. Und sie hofft, dass die Steuern abgewendet werden können.
Falls nicht, müsse man die Situation «neu beurteilen», so McCall. «Wir haben ein großes Netzwerk von Standorten und können unsere Maschinen auch problemlos anderswo stationieren» – auch wenn Easyjet Basel eigentlich sehr möge. Als neuer Flughafen käme der Flughafen Zürich in Frage, heißt es. «Wir bevorzugen Hauptflughäfen, nicht regionale.»
Zürich ist «leidiges Thema»
Das Problem: Auch am Flughafen Zürich sind die Kosten sehr hoch. Es sei «ein leidiges Thema», so McCall. Zürich sei einer der drei teuersten Flughäfen in Europa. Und bei Verhandlungen «leider nicht sehr flexibel». Aber man werde sehen müssen, wie sich die Situation entwickelt.
Nie Langstreckenflüge
Sie selbst fühlt sich mit dem Easyjet-Geschäftsmodell sehr wohl. Langstreckenflüge anzubieten komme für sie nicht in Frage. «Wir werden nie Langstreckenflüge betreiben», so McCall. «Wir wissen sehr gut, was wir können und was nicht. Das wäre ein völlig anderes Businessmodell.»