EZ Air
Easyjet-Gründer zwingt kleine Airline zur Namensänderung
EZ Air benennt sich lieber um, anstatt sich als kleine Regionalairline mit der Easy Group anzulegen. Der Konzern des Easyjet-Gründers geht immer wieder gegen vermeintliche Nachahmer vor.
Eine Saab 340 von EZ Air: Die Airline muss sich einen neuen Namen suchen.
Eine Saab 340 von EZ Air: Die Airline muss sich einen neuen Namen suchen.
Jüngstes Opfer war die britische Indie-Pop-Band Easylife, die sich nach einer Klage der Easy Group einen neuen Namen suchen muss. Von der Gruppe von Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou heißt es, die Band habe dem Unternehmen neben der Namensrechtsverletzung auch einen finanziellen Schaden zugefügt, weil sie betrunken mit Easyjet-Accessoires herumgeblödelt habe.
Aber die britischen Musiker sind bei weitem nicht die ersten, die sich nach rechtlichen Schritten der Easy Group umbenennen müssen. Die Gruppe nimmt Firmen weltweit ins Visier. Die Eigentümerin des Markennamens Easy lässt sich die Namenspflege auch rund eine Million Pfund pro Jahr kosten. Im Juli musste die kolumbianische Airline Easyfly ihren Namen in Clic ändern.
Fünf Flugzeuge
Nun hat es die Fluggesellschaft EZ Air von den Kleinen Antillen getroffen. Englisch ausgesprochen lesen sich die beiden Buchstaben wie «easy». EZ Air wurde im Jahr 2000 gegründet und besitzt fünf Flugzeuge. Mit drei Saab 340 führt die Airline Linienflüge nach Curaçao, Aruba und Kolumbien durch. Zwei Learjets sind medizinisch ausgestattet, als Flugzeuge für den Transport von Verletzten.
Die Easy Group wirft der kleinen Fluggesellschaft vor, die geistigen Eigentumsrechte der Gruppe verletzt zu haben. Weiter fordert sie, dass EZ Air den Ticketverkauf an europäische und amerikanische Staatsbürger, die von und nach Kolumbien fliegen, einstellen solle.
Trotzdem gut aufgestellt
EZ-Air-Geschäftsführer René Winkel sagte gegenüber dem Portal Aruba: «Wir sind eine relativ kleine regionale Fluggesellschaft und können es uns nicht leisten, einen langfristigen Rechtsstreit mit einem sehr wohlhabenden Konzern zu führen, dessen Ausgang ungewiss ist». Winkel will den Namen der Airline schnellstmöglich mit einem entsprechenden Rebranding ändern.
Dennoch zeigt sich Winkel für die Zukunft zuversichtlich: «Im Laufe der Jahre haben wir uns durch ein gutes Produkt und komfortable Flugzeuge eine starke Position auf unseren Strecken aufgebaut». Die Easy-Gruppe hat signalisiert, dass sie mit den Maßnahmen von Ez Air einverstanden ist, ihre Flüge relativ kurzfristig unter einem neuen Namen durchzuführen.